Montag, 22. September 2014

Was macht eigentlich ...

... der Vizelandesmeister der vergangenen Saison? Nachdem ich heute morgen im Radio gehört habe, dass auf dem Alex ein Bettler mit ner Pferdemaske sitzt, hab ich mir so meine Gedanken gemacht. Sicherlich verlief der Start mit zwei 0:3 Klatschen nicht optimal, aber jetzt bloß nicht die Pferde scheu machen, das wird schon noch sportlich mit den Punkten klappen. Denn, um mal ein USV Urgestein zu zitieren, "ich hab schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehn".

Sonntag, 21. September 2014

Zwei Spiele, minus drei Punkte - ja, sowas geht

Keine Sorge, der USV ist zwar durchaus in der Lage schier Unmögliches zu leisten, aber dazu war er als nicht platzbauende Mannschaft an diesem Tage tatsächlich nicht in der Lage - die Antwort auf dieses mathematische Kuriosum beschert uns der lustige Reim "LSO - fünf, vier zwo". Nicht, dass ich nicht in der Spielankündigung indirekt darauf hingewiesen hätte.
Das erste Spiel verlief überraschend gut, denn obwohl der Gegner sowohl in Aufschlag, Annahme und - wie wenig überraschend - Feldabwehr überlegen war, und wir gegen seinen Außenangriff den Block quasi komplett verweigerten, verloren wir mit 25:23, 25:23 und 26:24 knapper als gefühlt - mal ganz abgesehen davon, dass wir Satz eins und drei eigentlich hätten gewinnen müssen. Aber für unserem ersten etatmäßigen Versuch, mal zu sechst - inklusive eines bronchial lädierten Zuspielers - auf einer Feldseite zusammen zu spielen, war das ganz anständig. Allein die Vorstellung, was den Gegnern blüht, wenn wir zu gewohnter Routine zurückfinden, ist beängstigend.
Den Beweis dafür traten wir dann im zweiten Spiel gegen Fürstenwalde an. Die Analyse während der Spielpause ergab, dass es mathematisch eher unwahrscheinlich ist zu gewinnen, wenn die Aufschlagquote das Wahlergebnis der FDP erreicht. Wir beschlossen daher, uns in diesem Bereich zu steigern und den ein oder anderen Block mehr zu holen. Dass die ersten beiden Sätze mit 25:22 und 25:23 noch scheinbar knapp waren, ist mehr als Schönheitsfehler einzustufen - wirklich gefährdet waren die beiden Satzerfolge nie. Nach der "masteit'schen Umzingelung" erfand der USV Potsdam II in diesem Spiel die nächste legendäre, in die Geschichtsbücher und Annalen eingehende Spieltaktik, den "philippinischen Ringtausch". Da mich die Schiedsrichter nach dem Spiel so liebevoll gefragt haben, ob sie jetzt auch im Spielbericht erwähnt werden, hier die Entstehungsgeschichte. Man braucht nur zwei unterschiedlich aussehende Mittelblocker mit völlig verschiedenen Trikotnummern die Philipp heißen. Wenn Schreiber und zweiter Schiedsrichter nach zwei geschlagenen Assen feststellen, dass da der falsche am Aufschlag steht, nehme man schnell eine Auszeit, damit alle vergessen, wer gerade Aufschlag hatte, lasse danach den zweiten Mittelblocker noch drei Asse schlagen, führe 9:3 - et voila, der "philippinische Ringtausch".
Dass wir den dritten Satz dann mit 25:16 mehr als deutlich gewannen lag höchstwahrscheinlich am Einsatz von "Mr. 100% Pawelke" der jeden Pass in unnachahmlicher Manier in einen Punkt ummünzen konnte. Hätten wir schon vorher von seiner bestechenden Form an diesem Tag gewusst, hätte er das erste Spiel bestimmt im Alleingang entschieden - aber das wäre dann der gesamten Konkurrenz gegenüber unfair gewesen.

Montag, 15. September 2014

Erzwungene Selbstkastration - Eunuchen auf Auswärtsfahrt

Die befürchtete Monotonie in der Brandenburgliga hat den Verband zum Handeln gezwungen - die das sportliche wie kulturelle (vor allem in der Streitkultur) Niveau angebende Mannschaft soll durch den rigiden Einsatz des Ethikcodes entscheidend geschwächt werden. Selbst Mannschaften, die den kulturellen Errungenschaften des USV Potsdam II kritisch gegenüber standen, verlassen aus Protest drüber trotz fehlender sportlicher Perspektiven die Liga. Erste Spieler des amtierenden Landesmeisters zogen bereits persönliche Konsequenzen und familiäre Festivitäten einer gepflegten Konversation über Regelauslegungen vor. 
Am kommenden Samstag, den 20.September, wird sich zeigen, wie stark die moralische Kastration die Verhältnisse in der Brandenburgliga egalisieren und den Gegnern eine realistische Chance geben kann. In Fürstenwalde erwarten die Heroen zunächst das Aufbegehren des ("überraschend starken") Aufsteigers Luckenwalde, bevor sie sich den Hausherren stellen müssen, die in heimischer Halle - sofern denn die Netzanage rechtzeitig steht - nur selten Punkte liegen lassen.

Freitag, 12. September 2014

Poesie, die einen von den Socken haut

"Wir erinnern doch gern an jene Zeiten,
als Werder ganz traurig belegte den Zweiten.
'Nur' - muss man ehrlicherweise wohl sagen,
denn waren sie zu den Weihnachtstagen
doch eigentlich schon ganz sicher vorn.
Doch was erregte der Götter Zorn?
Dass sie so furchbar mit Leid begossen,
von den Heroen aus der Halle geschossen.

Wir erinnern uns doch an den Turm zu Babel,
wer historisch gebildet erkennt die Fabel,
denn wer ehrgeizig will zu den Göttern nach oben,
findet schnell der Tatsachen Boden.

Aber wer im Elend liegt darnieder,
darf trotzdem in die Regionalliga."