Freitag, 17. Januar 2014

Die Sendung mit dem Klaus

Dies ist die Geschichte vom Klaus. Der Klaus hat ein Problem, denn der Klaus glaubt, dass er ganz doll wichtig ist. Der Klaus hat sogar schon in einem Kurzfilm mit historisch fragwürdigem Slogan mitgespielt und deshalb gibt er jetzt Autogramme. Klaus spricht sogar mit wichtigen Leuten. Gut, die fragen sich zwar, was Klaus von ihnen will, denn Klaus glaubt zwar, er sei wichtig, aber - und da liegt eben das Problem - Klaus ist gar nicht wichtig. Das wissen so ziemlich alle um ihn herum - gut, nicht alle, sonst würde sich Klaus ja nicht ständig wichtig vorkommen - nur eben der Klaus nicht. Eigentlich ist die Geschichte vom Klaus echt traurig, aber uneigentlich ist sie ziemlich witzig, denn da der Klaus nicht weiß, dass er in Wirklichkeit gar nicht wichtig ist, brauch der Klaus ja nicht traurig sein, solange es ihm keiner sagt. Und da es umso witziger ist, wenn der Klaus nicht weiß, dass er gar nicht wichtig ist, und deshalb weiter so tut, als wäre er wichtig, sagt es dem Klaus auch keiner. Witzig, oder?

Nachdem sich am vergangenen Samstag erst des Schwarze Ballett und danach der Werderaner VV mit den Netzhoppers entspannt warmgespielt hatten, trafen nun der amtierende Landesmeister und die ambivalenten Werderaner aufeinander - ambivalent, weil die Werderaner einerseits den Außenseiter und "überraschend starken Aufsteiger" mimen, andererseits - zumindest in Teilen - großkotzig vom Landesmeistertitel referieren (bittet entscheidet euch zwischen Devotion und Usurpation). Dass dieser Weg nur am USV vorbei geht, ist im Prinzip jedem klar, sogar all jenen, die uns in Artikulierung dieser Tatsache Arroganz unterstellen.
Nachdem der USV im ersten Satz trotz zahlreich liegen gelassener Punktchancen fast nach Belieben dominierte, merkte man den grüngewandeten Hausherren eine gewisse Nervosität an, die sich anhand der spielerischen Leichtigkeit mit der bildlich gesprochenen Gehhilfe im Rektum manfestierte. Dass sich der Gastgeber im zweiten Satz durch eine Aufgabenserie ins Spiel zurück katapultierte, machte einerseits zwar deutlich, dass Werder gewillt war, Widerstand zu leisten, andererseits aber auch, dass dies nur über individuelle Lichtblicke in der ansonsten eher abgedunkelten hausherrlichen Spielanlage gelingen konnte. Nach dem Satzausgleich suchte der USV noch einen halben Satz lang in der von der gegnerischen Seite herüberschwappenden spielerischen Dunkelheit seine Ausgangsmodifikation, bevor er beim Stand vom 8:12 den Vorsprung des Gegners als ausreichend erachtete und gepflegt die Sollbruchstelle desselben strapazierte. Das "lange Leine, kurze Leine"-Spiel im vierten Satz war dann wieder gute alte golmer Schule. Nach einer souveränen 14:7 Führung ließ die "bestia negra" ihr Opfer sogar noch einmal mit 21:20 in Front. Zu diesem Zeitpunkt glaubten die Grünhemden und deren inzwischen erwachten Anhänger noch an das Wunder in der Havelaue, doch der USV kehrte mit brutaler Macht zurück und brach das aufkeimende grüne Pflänzchen wie der Knab das Röslein. Ja ja, die Mannen des USV haben eben schon so manche Blume gepflückt.

Donnerstag, 16. Januar 2014