Montag, 14. November 2022

Landesmeister unter sich

Es gibt Spiele, und es gibt "epische Duelle" - das Spiel gegen den SC Potsdam III am vergangen Samstag zählte eindeutig zu letzterem. Sicher nicht wegen der spielerischen Qualität - zumindest nicht von Seiten des SCP - sondern, weil es um die determinierende Frage ging, wer für die nächsten sieben Tage mit dem großen "L" oder dem Opfer-"O" auf der Stirn durch Potsdam flanieren muss. Das verbale Preludium lässt bereits erahnen, wer das wohl ist.
Die Talentschmiede aus Golm spielte seit gefühlten zwei Generationen mal wieder mit einem Libero, der für seine Leistung mit Bier entlohnt und entsprechend blitzeblau zu Hause ankam.
Vielleicht lag es daran, dass der SC Potsdam III im Vergleich zum USV einen wahren Jungbrunnen aufs Feld schickte und entsprechend mit der Cleverness und Abgebrühtheit der "alten Recken" überfordert war, auf jeden Fall kontrollierte das Schwarze Ballett seinen Gegner fast nach Belieben, was insbesondere im desaströsen 25:13 des zweiten Satzes offen zu Tage trat. Auch den dritten Satz spielten die Heroen aus Golm dann routiniert herunter und kamen zu einem überlegenen 3:0 Auswärtssieg beim amtierenden Landesmeister. Der USV Potsdam vertiefte damit die eklatante Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim SCP III noch etwas weiter, zumal Niederlagen gegen das Schwarze Ballett aufgrund der folgenden verbalen Demütigung noch schmerzlicher sind, als ohnehin schon.
Das Spiel gegen die Netzhoppers war vorab als "Pflichtaufgabe" deklariert worden, was jetzt nicht despektierlich sein soll, aber im Selbstverständnis des USV ist das halt genetisch so verankert. Die Jugendabteilung aus Königswusterhausen war auch stets bemüht, scheiterte aber zu häufig an den mangels Alterserfahrung hervorgerufenen unnötigen Eigenfehlern. Ganz abgesehen davon, dass der USV an diesem Tag über eine äußerst stabile und verlässliche Annahme und einen überragenden Block verfügte. In der Summe ist das für eine unerfahrene Mannschaft einfach ein unlösbares Problem. Und so absolvierten die Heroen aus Golm ihre "Pflichtaufgabe" bravourös und obsiegten auch hier mit 3:0 (-22,-18,-16).
Aber schon am nächsten Samstag gibt es das nächste Derby, diesmal in dreifacher Ausfertigung, wenn der USV Potsdam den SC Potsdam III und den Potsdamer VC in Golm begrüßt. Diese im Vorfeld als Hochrisikospiele eigestuften Begegnungen werden mit einem entsprechenden Polizeiaufgebot und angeforderter Verstärkung durch die Luftwaffe begleitet um Ausschreitungen zu begegnen.