Sonntag, 8. Januar 2017

The return of the "Klaus"

Jeder sollte Lindow einmal besuchen - am besten dann, wenn der USV Potsdam II zu Gast ist, dann gibt's nämlich auch was zu sehen: eine attraktive, prägeriatrische und unter Caesarenwahn leidende Selbsthilfegruppe mit - wie man uns glücklicherweise endlich mal wieder bescheinigte - sozial fragwürdiger Außendarstellung. Dass der USV mit dem Begriff "sympathisch" so viel zu tun hat wie Basti mit "athletisch" oder Jan mit "rasiert" sollte zwar inzwischen in ganz Brandenburg bekannt sein, aber wir freuen uns immer wieder, neue "Fans" für unsere Sozialkultur zu begeistern. Dass man sich allerdings an dem klassischen, weil legendär theatralisch verarbeiteten und inzwischen Kultstatus genießenden "aus, aus, Körperklaus" stören kann, erscheint mir absolut unverständlich.
Das Spiel gegen Elsterwerda zeigte eindrucksvoll, wie man ein Spiel (fast) stümperhaft gegen den Baum setzen kann. Man kann gegen Elsterwerda sicherlich mal das ein oder andere probieren, aber russisches Zuspielroulette "a la Luc" - die eigenen Angreifer nach und nach aus dem Spiel nehmen, um das Spiel offen zu gestalten - ist schon recht gewagt. Die erste "Kugel" erwischte Marci, der von Beginn an Pässe für den Wertstoffhof erhielt und damit zum zweiten Libero avancierte. Nachdem wir den ersten Satz - für Lucky scheinbar zu deutlich - gewonnen hatte, schlug nun "Kugel Nr.2" bei Gary ein - nicht, dass Marci im Ausgleich dafür jetzt bessere Pässe bekommen hätte. Der Trainingseffekt bestand nun darin, ohne die beiden Außenangreifer erfolgreich zu sein. Eine Aufschlagserie von Andreas, der aus einem 20:20 ein 25:20 machte, durchkreuzte dann Luckys Trainingsplan. Zum Glück gab es ja noch einen Hauptangreifer, den man aus dem Spiel nehmen konnte, also erwischte "Kugel Nr.3" den bis dahin widererwartend starken Basti. Ohne effektiven Angriff gelang es Elsterwerda dann endlich doch mal, einen Satz gegen uns zu holen. Irritierend für uns war, dass Lucky, nachdem er sein Experiment erfolgreich abgeschlossen hatte, dies einfach fortsetzte. Glücklicherweise half in der entscheidenden Phase das Schiedsgericht kräftig mit, das Elsterwerda des eigentlich verdienten Tiebreaks beraubte und uns drei wichtige Punkte schenkte - man muss es leider so deutlich sagen.
Inzwischen hatte es geschneit und der Schlachtplan sah entsprechend vor, mit dem folgenden Gegner, Lindow-Gransee, richtig Schlitten zu fahren. Vermutlich spannten wir im ersten Satz noch die Rentiere vor den Selbigen, oder hatten uns verwachst - auf jeden Fall schoss uns Lindow mit seinen Aufschlägen und Angriffen fast aus der Halle - die entsprechend euphorisch tobte. Die Euphorie verflog mit Beginn des zweiten Satzes schlagartig. Der USV Potsdam II lieferte fortan eine eindrucksvolle Machtdemonstration ab und zerlegte Lindow in seine Bestandteile. Die Annahme, ohnehin nicht das Paradestück des Gegners, erlebte nun ein wahres Debakel. Da das Angriffsspiel der Lindower nun mehr der Kleiderordnung des Playboy entsprach - nicht vorhanden oder durchsichtig -, glänzte unser Block wie die Wassertropfen auf den Brüsten der Playmates vor untergehender Sonne. Dass Marci zwischenzeitlich auf Toilette verschwand, unterstrich den sexuell anregenden Charakter unseres Spiels eindrucksvoll. Mit 25:14, 25:15 und 25:14 beendeten die Heroen aus Golm das erotische Fotoshooting zu Lindow und die Erinnerung daran heben wir uns für einsame Nächte auf.