Donnerstag, 20. März 2014

Das "Schwarze Ballett" bittet zum Tanz

Das werderaner Volleyballmärchen vom direkten Durchmarsch in die Regionalliga ist tatsächlich wahr geworden und wir gratulieren dazu. Wir freuen uns natürlich auch, dass wir einen Teil der Mannschaft nächstes Jahr in der Brandenburgliga in den Reihen des Werderaner VV II wieder begrüßen dürfen, denn sicherlich wird nicht jeder den sportlich anspruchsvollen Weg in der Regionalliga mit bestreiten können - oder, um es mit den Worten von Oswald Spengler zu sagen: "Jede Bewegung kommt mit einer Avantgarde von Prätorianern zum Sieg, die dann nicht mehr gebraucht wird. Der wirkliche Herr zeigt sich in der Art, wie er sie verabschiedet, rücksichtslos, undankbar nur auf sein Ziel blickend. Für das er die richtigen Männer erst zu finden hat.".
An diesem Samstag kommt es zum abschließenden Kräftemessen zwischen den beiden Titelaspiranten, wo es nicht nur um die Meisterschaft, sondern auch um die Gretchenfrage des selbst gesteckten ethisch-moralischen Anspruchs geht. Da wir uns glücklicherweise nicht ins Glashaus gesetzt haben, macht das Steine werfen eben umso mehr Spaß. Apropos Steine. Wir sind uns natürlich im Klaren, dass die Netzhoppers auf dem Weg zur Landesmeisterschaft ein empfindlicher Stolperstein sein können, als guter Gastgeber lassen wir diesbezüglich Werder gern den Vortritt. 
Anschließend, etwa gegen 13:00 Uhr, wird das "Schwarze Ballett" dem "überraschend starken Aufsteiger" (die Anführungsstriche machen deutlich, dass es sich um eine Entlehnung handelt - in diesem Fall geht die Formulierung auf einen werderaner Spielbericht zurück und ist nicht, wie man vermuten könnte, Ironie des USV) verdeutlichen, dass die Brandenburgliga kein Ponyhof ist. Wer die ganz besondere Atmosphäre dieses Spiels genießen und danach mit den Fans und Spielern des USV Potsdam den Landesmeistertitel feiern, respektive mit den Werderanern ein Frustbier trinken möchte, ist am Samstag herzlich eingeladen.

Sonntag, 9. März 2014

Showdown in Golm

Der USV Potsdam II hat mit einer über weite Strecken souveränen Leistung die Tabellenspitze verteidigt und dank der couragierten Leistung der abstiegsbedrohten Elsterwerdaer seinen Vorsprung auf den Verfolger auf zwei Punkte ausbauen können. Somit kommt es in zwei Wochen am letzten Spieltag zum direkten Duell um die Krone der Brandenburgliga zwischen dem amtierenden Landesmeister und dem "überraschend starken Aufsteiger" aus Werder.
Dass sowohl Fürstenwalde als auch Waldstadt mit dem aus "300" entlehnten Schlachtruf der Spartaner ins Feld zogen, zeigt einmal mehr, dass ein eklatanter Mangel an historischem Verständnis das Verderbnis für jeden Größenwahn ist - also den USV Potsdam II schlagen zu wollen - und entsprechend bestraft wird. Wir möchten beide Mannschaften an dieser Stelle zu einer stimmungsvollen Lesung von Herodots "Historien" mit anschließender Filmanalyse des besagten Klassikers einladen - ihr bringt das Bier mit. In Anlehnung an das beschriene Vorbild im Film wehrten sich die Fürstenwalder recht tapfer, mussten sich aber der qualitativen (und auch quantitativen) Übermacht des USV Potsdam II ergeben, der seiner Favoritenrolle gerade im Endkampfverhalten absolut gerecht wurde. 
Im Spiel gegen Waldstadt begann der amtierende Landesmeister sehr konzentriert. Eine schnelle 5:1 Führung schien genau das zu bestätigen, was die Halle erwartete - eine schnelle, demütigende Klatsche für den Stadtrivalen. Doch kleine individuelle Fehler halfen immer wieder, die schon klinisch toten Waldstädter erneut zu beatmen. Selbst eine souveräne 19:15 Führung gab man aus der Hand, bevor man sich wieder auf seine Endkampfstärke besann, und mit 25:22 den Sack endgültig zu machte. Wahrscheinlich hatte der Kaffee in der Spielpause eine dermaßen durchschlagende Wrkung, dass sich danach lange Schlangen vor den Toiletten bildeten und als die Akteure des USV wieder auf's Feld zurückkehrten, hatte Waldstadt plötzlich nach Sätzen ausgeglichen. Die Heroen aus Golm brauchten ein paar Pukte, um wieder ins Spiel zu finden, bauten dann aber ihren Vorsprung kontinuierlich bis auf 22:17 aus. Mit einer 2:1 Satzführung und dem Bewusstsein der eigenen Stärke im Rücken drückte der USV den Waldstädtern nun mehr und mehr sein Spiel auf. Nach einer 13:9 Führung schien sich auf Seiten des Gastgebers Resignation breit zu machen, da ihm jede Möglichkeit fehlte, die Heroen aus Golm noch ernsthaft zu gefährden.
Man muss nicht unbedingt mehr Punkte machen als der Gegner, man muss sie nur ökonomisch geschickter verteilen. Waldstadt hatte zwar ebenso wie der USV 87 Punkte geholt, aber eben nur einen Satz gewonnen.