Montag, 23. Januar 2023

USV Potsdam ist Landesmeister

Die grauen Eminenzen des USV Potsdam setzen sich im Finale der Senioren-Landesmeisterschaft souverän gegen den VC Blau-Weiß Brandenburg durch und sichern sich den Titel zum vierten Mal in Folge.

Aufgrund eines Feueralarms wurden die Heroen aus Golm nackt, respektive dürftig und teilweise nur mit einer Bierflasche bekleidet von der Feuerwehr aus der Dusche ins Freie eskortiert, was sofort zu einem Menschenauflauf und einer spontanen Autogrammstunde führte.

Für den USV obsiegten v.l.n.r.: Bullrich, Attila, Matze, Georg, Lucky, Richi, Markus und Tom.


Sonntag, 15. Januar 2023

USV Potsdam souveräner Stadtmeister

Die Men's Health Models von 1956 waren letzten Samstag beim Benjamin Blümchen Fanclub des SC Potsdam zum Kindergeburtstag eingeladen. Während die Gastgeber noch die Hüpfburg vor der Halle aufbauten, forderten uns die ebenfalls eingeladenen Bibi und Tina Fans aus Schöneiche zum ersten Spiel heraus. Da Väter bei solchen Veranstaltungen stets bestrebt sind, sich mit einem oder einer kühlen Blonden möglichst schnell in irgendeine Ecke zu verziehen, stand unser Matchplan fest - zwei schnelle 3:0 Siege.
Die Gäste aus Schöneiche bekamen es nunmehr mit dem ältesten Mittelblock, und dem "umfangreichsten" und vollmondartigsten Außenangriff der Liga zu tun. Die massige Überlegenheit führte dann auch dazu, dass wir den Gegner förmlich überrollten. Obwohl uns Martins Passion, Bälle völlig unmotiviert an die Decke zu jagen, im dritten Satz viel pädagogisches Feingefühl abverlangte, stand am Ende ein verdientes 3:0.
Dass der SC Potsdam dem USV zu keiner Zeit vor größere Probleme stellen kann, hatte er bereits letzte Woche unter Beweis gestellt und knüpfte nahtlos an diese Leistung an - insofern kann man von einer gewissen Konstanz sprechen. Das abgehangene Gammelfleisch aus Golm überzeugte mit durchdachter und wenig unnötiger Agilität. Angesichts eines Durchschnittsalters des USV Sechsers von 40,8 Jahren, waren wir unserem Gegner in der Summe wohl hundert Jahre Volleyballerfahrung überlegen... und vermutlich auch um 100 Kilo (wenn das mal reicht).
Unter dem Strich bleiben zwei souveräne 3:0 Siege, womit der USV Potsdam nicht nur die Stadtmeisterschaft für sich entscheiden hat, sondern wohl auch endgültig den Klassenerhalt geschafft haben dürfte.
 

 

Montag, 9. Januar 2023

Unachtsamkeit muss bestraft werden

Für den SC Potsdam II brachte dieser Sonntag in Zossen einen Hauch von Regionalliga: die An- und Abreise dauerte länger als das Spiel selbst, was angesichts der geographischen Entfernung zwischen Zossen und Potsdam schon ein Kunststück ist. Eigentlich ist das Spiel damit schon umfänglich beschrieben, der USV Potsdam spielte souverän seine Routine aus und hatte nach zwei Sätzen doppelt so viele Punkte wie der überforderte Gegner. Nach unter einer Stunde reiner Spielzeit war dann für das jugendliche Ensemble des SC potsdam die Lehrstunde beendet - hoffentlich haben sie mitgeschrieben, nächste Woche schreiben wir nen Test darüber (da findet das Rückspiel statt).
Der MSV Zossen war an diesem Tage personell nicht sonderlich gesegnet und musste auf einige etatmäßige Spieler verzichten. Zumindest kann man ihnen das Prädikat "stets bemüht" ins Muttiheft schreiben. In der Feldabwehr ambitioniert, im Angriff aber nicht durchschlagend entwickelten sich häufig Ballwechsel, in denen das Seniorenensemble aus Golm einfach vermied, den Fehler vor dem Gegner zu machen - im Prinzip eine sinnvolle Taktik. Satzendstände von 25:18 und 25:19 klingen am Ende knapper, als es eigentlich war.
Im dritten Satz probierte es der USV mit der umgekehrten Taktik, den Fehler einfach vor dem Gegner machen. Dass das eigentlich eine bescheuerte Idee ist, hätte man schon vor dem 1:8 merken können. Dennoch befanden die Routiniers aus Golm, nachdem sie sich auf 6:8 herangearbeitet hatten, diese Taktik hätte noch eine zweite Chance verdient. Erstaunlicherweise zeigte der Zwischenstand von 10:17, dass die Taktik immernoch total bescheuert war. Einige taktische Umstellungen und ein paar Minuten später hatte man sich auf 23:20 abgesetzt und die Sache war durch. Der USV beginnt das neue Jahr standesgemäß mit zwei 3:0 Siegen und hat sich den wohlverdienten Platz an der Sonne zurückgeholt.
Bleibt noch die Frage, was die Überschrift mit dem Spieltag zu tun hat. Der USV hat es aus bisher nicht nachvollziehbaren Gründen "verschlampt", sich präventiv um die Bierversorgung zu kümmern, so dass der käufliche Erwerb an der Tankstelle unseren Krauti dazu zwang, sein Sparbuch aufzulösen. Der für dieses Missmanagement Verantwortliche wird natürlich entsprechend der USV-Gesetze aufs Härteste bestraft.

Montag, 14. November 2022

Landesmeister unter sich

Es gibt Spiele, und es gibt "epische Duelle" - das Spiel gegen den SC Potsdam III am vergangen Samstag zählte eindeutig zu letzterem. Sicher nicht wegen der spielerischen Qualität - zumindest nicht von Seiten des SCP - sondern, weil es um die determinierende Frage ging, wer für die nächsten sieben Tage mit dem großen "L" oder dem Opfer-"O" auf der Stirn durch Potsdam flanieren muss. Das verbale Preludium lässt bereits erahnen, wer das wohl ist.
Die Talentschmiede aus Golm spielte seit gefühlten zwei Generationen mal wieder mit einem Libero, der für seine Leistung mit Bier entlohnt und entsprechend blitzeblau zu Hause ankam.
Vielleicht lag es daran, dass der SC Potsdam III im Vergleich zum USV einen wahren Jungbrunnen aufs Feld schickte und entsprechend mit der Cleverness und Abgebrühtheit der "alten Recken" überfordert war, auf jeden Fall kontrollierte das Schwarze Ballett seinen Gegner fast nach Belieben, was insbesondere im desaströsen 25:13 des zweiten Satzes offen zu Tage trat. Auch den dritten Satz spielten die Heroen aus Golm dann routiniert herunter und kamen zu einem überlegenen 3:0 Auswärtssieg beim amtierenden Landesmeister. Der USV Potsdam vertiefte damit die eklatante Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim SCP III noch etwas weiter, zumal Niederlagen gegen das Schwarze Ballett aufgrund der folgenden verbalen Demütigung noch schmerzlicher sind, als ohnehin schon.
Das Spiel gegen die Netzhoppers war vorab als "Pflichtaufgabe" deklariert worden, was jetzt nicht despektierlich sein soll, aber im Selbstverständnis des USV ist das halt genetisch so verankert. Die Jugendabteilung aus Königswusterhausen war auch stets bemüht, scheiterte aber zu häufig an den mangels Alterserfahrung hervorgerufenen unnötigen Eigenfehlern. Ganz abgesehen davon, dass der USV an diesem Tag über eine äußerst stabile und verlässliche Annahme und einen überragenden Block verfügte. In der Summe ist das für eine unerfahrene Mannschaft einfach ein unlösbares Problem. Und so absolvierten die Heroen aus Golm ihre "Pflichtaufgabe" bravourös und obsiegten auch hier mit 3:0 (-22,-18,-16).
Aber schon am nächsten Samstag gibt es das nächste Derby, diesmal in dreifacher Ausfertigung, wenn der USV Potsdam den SC Potsdam III und den Potsdamer VC in Golm begrüßt. Diese im Vorfeld als Hochrisikospiele eigestuften Begegnungen werden mit einem entsprechenden Polizeiaufgebot und angeforderter Verstärkung durch die Luftwaffe begleitet um Ausschreitungen zu begegnen.

Montag, 17. Oktober 2022

Wenn sich Luigi für seinen Bruder schämt

Seit Cottbus zum Schengenraum gehört, ist die Anreise viel entspannter, weil man auch ohne Ahnentafel einreisen darf und seinen Ariernachweis nicht ständig mitführen muss. Aber im Ernst, Cottbus ist eine wunderschöne bunte Stadt, das hätte vom Schiedsgericht nicht gesondert unterstrichen werden müssen - aber der Reihe nach.
Der USV Potsdam war vergangenen Samstag in die Perle der Lausitz gereist, um dem Cottbuser Anhang zu zeigen, dass wir mehr können als auf dem Feld stehen und Punkte dalassen.
Parallel wurde das klassische Stück "Luigis Bruder", aus der späten Schaffensperiode des bekannten postsurrealistischen Dramatikers S. Richter aufgeführt, das hier allerdings als Posse dargeboten wurde - ein künstlerisches Meisterwerk.
Die Zossener, das geriatrische Asyl für unseren, seinen sportlichen Lebensabend ausklingen lassenden "wäre er mal beim USV geblieben"-Jan, waren an diesem Tage personell nicht unbedingt mit der volleyballerischen "haute cuisine" angereist. Mit dem spielerischen Charme einer Bahnhofsvorplatzfrittenbude bekam der USV aber zumindest eine solide und verlässliche Bratwurst geliefert, die dann ordnungsgemäß portioniert wurde und ohne groß zu kauen seinen Weg in den Verdauungstrakt des Schwarzen Balletts antrat.
Dabei begann der erste Akt der Posse "Luigis Bruder", in dem die Zuschauer in den Charakter der dominant-allwissend auftretenden Herrschergestalt, die vom Künstler stets als "Luigis Bruder" bezeichnet wird, eingeführt wurden. Bezeichnend die Szene im zweiten Aufzug, als Luigis Bruder dem sympathischen Helden von oben herab entgegnet: "Einen Fehler zu zeigen genehmt mir nicht, suche er sich einen aus, der kleine Wicht."
Während Zossen so langsam seine Bahnen durch den Verdauungstrakt des USV zog, schickte sich der gastgebende Cottbuser VV an, das gute Geschirr für das anstehende Gelage herauszuholen. Ich kann mich nicht entsinnen, dass der USV jemals 14 Spieler auf ein Protokoll bekommen hätte. Jedenfalls fuhr der CVV ordentliche Geschütze auf, die der Bestia Negra durchaus dauerhaft Probleme hätten bereiten können. Die Verwendung des Konjuktivs verrät - es gibt da eine Einschränkung: die alte Volleyballweisheit "Ein Spiel wird in der Annahme entschieden". Das Spiel war durchaus sehenswert, eng, intensiv und auf einem guten Niveau, in dem auf beiden Seiten insbesondere die Block- und Abwehrleistung hervorzuheben sind. Nachdem der erste Satz erwartungsgemäß mit 25:21 an den USV ging, wurde der zweite Satz zum Auftakt des zweiten Aktes der künstlerischen Paralleldarbietung. Nachdem der USV zwei Satzbälle abwehren konnte und auf 23:24 herankamen, gelang es Phil nicht, innerhalb von 8 Sekunden einen Aufschlag auszuführen - im Nachhinein finde ich die Zeit auch echt knapp bemessen.
Der strahlende Held wollte nun gerne den Aushilfs-Luigi um Aufklärung bitten, als Luigis Bruder sich einmischte und mit der freundlich formulierten Bitte "Hau ab, du hast hier nichts zu suchen" fleißig an seiner Kompetenzüberschreitung und verbalen Eskalation arbeitete - der Auftakt zur vorläufigen Kulmination. Im Drama heißt es weiter:
Luigis Bruder: (geht zum Dorfschulzen) "Seist du nicht der Trainer, sprich! So verkündige deinem Pöbel, er möge im Zaume halten sich!
Dorfschulze: "Habe er ein Problem, so wende er sich an den Kapitän."
Luigis Bruder: (dem Dorfschulzen ans Revers greifend) "Werde er nicht frech, wenn ich hier schelt, sonst schmeiße ich ihn noch heute vom Feld."
Die Darbietung beider Schauspieler war in dieser Szene hervorragend, und wurde von der Presse in den höchsten Tönen gelobt. Der für S. Richter typische Surrealismus brach sich nun Bahn, als der USV Potsdam aufgrund eines Spielerwechsels beim Cottbuser VV eine Verwarnung wegen Verzögerung erhielt. Eine herrliche Inszenierung. Die Äußerung des strahlenden Helden: "Ich verstehe nicht, warum man in ein so tolles Spiel so eine unnötige Schärfe reinbringen muss" wurde dann vom Aushilfs-Luigi als "Schnarchnase" und Schiedsrichterbeledigung gedeutet, so dass die Farbpalette um eine schöne Herbstfarbe erweitert wurde.
Bis dahin war dieser dritte Satz ein absolut hochklassiges Spiel auf Augenhöhe, in dem Cottbus stets knapp führte. Nun gelang es ihnen, sich auf 20:17 abzusetzen, doch das Feuer beim USV war jetzt erst richtig geschürt, so dass die Schwarze Bestie aus Golm einen 7:0 Lauf hin-, und Cottbus völlig zerlegte. Übrigens, die Krönung des Surrealismus: Krauti sagt in der Satzpause: "Wir bleiben jetzt alle ganz ruhig und sagen gar nichts mehr."
Den Heroen aus Golm gelang nun die totale Zerstörung des Gatgebers. Völlig gebrochen wechselten sie munter durch den B-Kader, der vom angestachelten USV nach Strich und Faden mit allen Kabinettstückchen vorgeführt wurde. Mit 25:21, 23:25, 25:21 und 25:15 obsiegte das Schwarze Ballett am Ende völlig verdient.
Die nächste Aufführung von "Luigis Bruder" findet dann hoffentlich ohne das Ensemble des USV statt, sonst wird die Posse zur Tragödie.
Nach den ersten beiden Spielen hätten wir tatsächlich nicht gedacht, dass man gegen Zossen mehr als drei Sätze spielen kann, aber in Cottbus wird auch das Unmögliche möglich - Danke für 5 bierenstarke Sätze.
PS: Gute Besserung an Florian.

Donnerstag, 13. Oktober 2022

Schluss mit Kuschelkurs

Nachdem die Cottbusser vergangene Saison in der Regionalliga vor sich hin vegetieren, wo sie mit ausgeprägter Erfolglosigkeit glänzen konnten, versuchen sie sich erneut in der härtesten Liga der Welt - die verbale Schonzeit und das gegenseitig ehrerbietende in den Arsch gekrieche ist jetzt vorbei.

Die letzten Begegnungen zwischen Cottbus und dem USV Potsdam sahen souveräne Siege der Hauptstädter, womit die Favoritenrolle wohl klar sein sollte.
Also Schluss mit Rumgeeier, am Samstag gibt's auf Kolumbus sein Ei!
Achso, Zossen kommt auch. Kennt jemand die Mannschaft?

Dienstag, 11. Oktober 2022

Vom USV lernen, heißt siegen lernen

 

Ich weiß ja nicht, wer da im Kreml die Propaganda zu verantworten hat, aber so dilettantisch und amateurhaft... Joseph würde sich im Grabe umdrehen (also Joseph von Arimathäa natürlich). Traurig, einfach nur traurig. Umso schöner, dass der USV Potsdam und sein MfMP wieder zurück sind.

Am vergangenen Samstag ging es personell etwas ausgedünnt nach Schöneiche. Daraus ergab sich ein vorteilhafter Bierquotient, und die Erfahrung lehrte, dass man einen Gegner auch zu siebent demütigen kann.
Das erste Spiel bestritten wir gegen die bemitleidenswerten Überreste von Teltow-Kleinmachnow - sagen wir mal so, die neuen russischen Rekruten sind im Verhältnis dazu Eliteeinheiten. Im ersten Satz konnte der USV Potsdam sehr gezielte und punktuelle Akzente setzen - insgesamt 16 an der Zahl, was diesen Satz auf eine Stufe mit so heroischen Manövern wie den Schlieffenplan oder den russischen Vormarsch auf Kiew stellt.
Nach dieser kleinen Kennenlernrunde des neu zusammengewürfelten Schwarzen Balletts startete dann die Gegenoffensive und fortan nahm das Drama für den VC Teltow-Kleinmachnow seinen Lauf, der von "konkurrenzfähig" an diesem Tag so weit entfernt war wie der USV von "sympathisch". Inzwischen gilt sogar der Begriff "Teltow-Kleinmachnow" als international akzeptiertes Synonym für "totales Debakel". Satzendstände von 25:9, 25:17 und 25:16 machen dies eindrucksvoll deutlich.
Obwohl der Gastgeber Schöneiche dann im zweiten Spiel tatsächlich 14 Spieler aufbot, durfte das Gesamtalter der sieben USV-Spieler noch höher gelegen haben - ich befürchte, das galt trotz meiner Anwesenheit auch für das Gesamtgewicht (von wegen "ausgedünnt"). Das Schwarze Ballett blieb bei seinem Credo, dem Gegner bei der fehlerhaften Ausführung von Spielelementen den Vortritt zu lassen, und beschränkte sich auf eine gute Block-Feldabwehrarbeit und bisweilen überzeugende Gegenangriffe. Leider zeigte Martin in aller Öffentlichkeit, dass der USV Potsdam II nach der Fusion mit der ehemaligen "Ersten" nicht mehr der intellektuelle Leuchtturm der Liga ist - den Aufschrei von Dr. Risse bei der Vergewaltigung physikalischer Gesetze war von Australien bis nach Schöneiche zu hören.
Schöneiche zeigte sich trotz ihrer eingeschränkten spielerischen Möglichkeiten stets bemüht, war aber dem technischen und taktischen Repertoire des USV Potsdam zu keiner Zeit des Spiels gewachsen. Mit 25:21, 25:13 und 25:20 sicherte sich der fünfmalige Landesmeister weitere drei Punkte und legt damit einen deutlich besseren Start als letzte Saison hin. Angesichts der Qualitäten dieser Mannschaft im Schlussspurt, sollte der Liga schon jetzt Angst und Bange werden.