Dienstag, 11. Oktober 2022

Vom USV lernen, heißt siegen lernen

 

Ich weiß ja nicht, wer da im Kreml die Propaganda zu verantworten hat, aber so dilettantisch und amateurhaft... Joseph würde sich im Grabe umdrehen (also Joseph von Arimathäa natürlich). Traurig, einfach nur traurig. Umso schöner, dass der USV Potsdam und sein MfMP wieder zurück sind.

Am vergangenen Samstag ging es personell etwas ausgedünnt nach Schöneiche. Daraus ergab sich ein vorteilhafter Bierquotient, und die Erfahrung lehrte, dass man einen Gegner auch zu siebent demütigen kann.
Das erste Spiel bestritten wir gegen die bemitleidenswerten Überreste von Teltow-Kleinmachnow - sagen wir mal so, die neuen russischen Rekruten sind im Verhältnis dazu Eliteeinheiten. Im ersten Satz konnte der USV Potsdam sehr gezielte und punktuelle Akzente setzen - insgesamt 16 an der Zahl, was diesen Satz auf eine Stufe mit so heroischen Manövern wie den Schlieffenplan oder den russischen Vormarsch auf Kiew stellt.
Nach dieser kleinen Kennenlernrunde des neu zusammengewürfelten Schwarzen Balletts startete dann die Gegenoffensive und fortan nahm das Drama für den VC Teltow-Kleinmachnow seinen Lauf, der von "konkurrenzfähig" an diesem Tag so weit entfernt war wie der USV von "sympathisch". Inzwischen gilt sogar der Begriff "Teltow-Kleinmachnow" als international akzeptiertes Synonym für "totales Debakel". Satzendstände von 25:9, 25:17 und 25:16 machen dies eindrucksvoll deutlich.
Obwohl der Gastgeber Schöneiche dann im zweiten Spiel tatsächlich 14 Spieler aufbot, durfte das Gesamtalter der sieben USV-Spieler noch höher gelegen haben - ich befürchte, das galt trotz meiner Anwesenheit auch für das Gesamtgewicht (von wegen "ausgedünnt"). Das Schwarze Ballett blieb bei seinem Credo, dem Gegner bei der fehlerhaften Ausführung von Spielelementen den Vortritt zu lassen, und beschränkte sich auf eine gute Block-Feldabwehrarbeit und bisweilen überzeugende Gegenangriffe. Leider zeigte Martin in aller Öffentlichkeit, dass der USV Potsdam II nach der Fusion mit der ehemaligen "Ersten" nicht mehr der intellektuelle Leuchtturm der Liga ist - den Aufschrei von Dr. Risse bei der Vergewaltigung physikalischer Gesetze war von Australien bis nach Schöneiche zu hören.
Schöneiche zeigte sich trotz ihrer eingeschränkten spielerischen Möglichkeiten stets bemüht, war aber dem technischen und taktischen Repertoire des USV Potsdam zu keiner Zeit des Spiels gewachsen. Mit 25:21, 25:13 und 25:20 sicherte sich der fünfmalige Landesmeister weitere drei Punkte und legt damit einen deutlich besseren Start als letzte Saison hin. Angesichts der Qualitäten dieser Mannschaft im Schlussspurt, sollte der Liga schon jetzt Angst und Bange werden.

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