Montag, 25. November 2019

"Denkt an was Asexuelles!"

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Blau-Weißen grundsätzlich die Bierpreise erhöhen, wenn das Schwarze Ballett zum Punktspiel anreist - da kostet das usv'sche Grundnahrungsmittel plötzlich so viel wie zwei Stunden im Artemis ... für die ganze Mannschaft. Diese Verletzung der Menschenrechtskonvention schrie quasi nach deeskalierender Selbstjustiz, aber dazu später mehr.
Unser erster Gegner war Schönow, dessen bedingt analperipäre Lage zu einem Verbleib in der Liga qulifiziert. Dank unserer erotischen Ader wurde der erste Satz zum gefühlvollen Vorspiel, in dem unsere zärtlichen Angriffe die gegnerische Feldabwehr stimulierten - ab und an packte der USV auch etwas kräftiger mit einem Aufschlag oder Block zu. Der zweite Satz entwickelte sich zu einem grandiosen Akt euphorischer Ekstase, in dem vor allem Gary nicht mehr zu bändigen war und den Gegner nach allen Regeln des Liebesspiels penetrierte. Schon schien es, als wollte der USV erneut seinen Samen unter die Menschheit bringen, als der "schullus interuptus" uns mahnte, nicht zu früh fertig zu werden und uns zurief: "Denkt an was Asexuelles!". Mit nur noch halbharten Aufschlägen und Angriffen setzten wir das Spiel fort, um Schönow auch noch den Höhepunkt, den Gewinn eines Satzes - zu ermöglichen, bevor es im vierten Satz wieder richtig rauf und runter, ging und die Diskussion um "rein" und "raus" uns zum Höhepunkt antrieb. Schön war's.
Brandenburg dann als die Zigarette danach zu bezeichnen, ist vielleicht etwas dekadent - aber wer, wenn nicht wir, kann sich das erlauben. Der Brandenburger Kindergarten wurde dann von Tom quasi im Alleingang zerlegt - und Nowi weiß, was es bedeutet, von Tom unter der Dusche... traumhaft! Als Brandenburg nach dem zweiten Satz auch noch Guido ins Spiel brachte - für alle Unwissenden, der "Trabant" unter den Sportwagen (für's Rennen unbrauchbar, aber Kultstatus) war das ein deutliches Zeichen der Selbstaufgabe. Am Ende verloren die Gastgeber - aufgrund der Bierpreise auch völlig zurecht!
Aber schon am nächsten Samstag, wenn uns die Brandenburger auf dem Weihnachtsmarkt zum Glühwein einladen, ist das wieder vergessen.

Dienstag, 19. November 2019

Der (Fehde)Handschuh

Im Angesicht der Heroen erstarrten
wie war es auch anders zu erwarten,
der König Klaus,
und um ihn all seine Adjutanten,
gen Himmel schauten und bangten,
"Hoffentlich komm' wir hier lebend raus".


Und wie der Schiri winkt mit dem Arm,
beim Pfiffe, da ergießt sich ohne Erbarm
die Angriffswucht dergleichen von Gott,
und führt die Cottbuser gerad' zum Schafott,
in deren Gesichtern das blanke Grau'n,
wie im Gemälde von Munch zu schau'n,
ein Aufschrei voller Entsetzen,
die Annahme lag schon in Fetzen,
und nach schillerndem Friedrich klang es wohl so:
"Noch 15 Minuten bis Buffalo".

Und der Schiri winkt wieder,
doch auch im nächsten Satz,
fehlt's Cottbus an Allem,
und Klaus, schon voll Gnatz,
fängt an die Bälle in' Block zu knallen.

Ein' letzten Satz noch der Mann auf den Thron,
eröffnet, doch Cottbus, inzwischen nur Dekoration,
auf welche stürzt sich das blutrünst'ge Tier,
der USV II, mit all seiner Gier,
und vernichtet die Lausitzer mit Maus und Mann,
als Napoleon bei Waterloo sie sich wähnen,
selbst den Neutralen kommen die Tränen,
ob der Schönheit des Potsdamer Spiels,
oder aus Mitleid und Mitgefühl,
für den Klaus, der dafür nun gar nichts kann.

Doch ehrlicherweise, ihr wisst es wohl schon,
gebührt uns der Auftrag der Inklusion,
drum stolz wir verkünden es von den Zinnen,
auch Cottbus durfte 'nen Satz gewinnen.

Das Spiel ist vorbei, das Feuer verschwelt,
doch lasst sprechen den Schiller: "Nur einer fehlt."
Nein, nicht John Maynard, der war gar nicht dabei,
vielmehr König Klaus, mit Ordnungszahl zwei.
Vor dem Abklatschen er sich sich heimlich versteckt,
in der Kabine - das nennt man Respekt.

Montag, 18. November 2019

+++ Breaking News +++

+++ Nierenschaden in Wriezen: Dr. Guse übernimmt den erforderlichen Eingriff +++ standesgemäß: König Klaus II verweigert nach 3:1 Klatsche das Abklatschen +++ Schönheitsoperation: Dr. Taubert korrigiert Augenfehlstellung +++ USV'ler plündern Bierreserven in Wriezen: Notstand ausgerufen +++ Landesbeauftragte für Inklusion: Cottbus darf einen Satz gewinnen +++

"Die Feder ist mächtiger als das Schwert"

Das Potsdamer Kreuzfahrerheer rückte auf dem Pilgerpfad vom östlichen Imperium (die B 97 von Cottbus kommend) durch die Schlucht des sichelförmigen Mondes (die L 52 Richtung Sellessen) vor. Am Ort der Schlacht angekommen, entwickelte sich folgender fiktiver, aber alternativfaktischer Dialog mit schillernder Quintessenz zwischen dem Gralswächter des Gastgebers und unserem Hunnenkönig: "Warum habt ihr nur drei Kästen Holsten da?", fragte ihn finster der Attila und sprach ganz ohne Verzeihen: "Das sollt ihr am Kreuze bereuen!"
Das erste Spiel gegen den SC Potsdam passt stilistisch nicht unbedingt in mein Drehbuch, handelte es sich doch mehr um ein "Treffen der Generationen". Zumindest zwei Männer waren noch Heiden (an der Stelle kommt jetzt das Gelächter vom Tonband - alternativ die zirpende Grille). Nach 63 min. waren alle Messen gesungen und die 3:0 Taufe erledigt, so dass wir mit Fug und Recht behaupten konnten, unsere Kreuze an der richtigen Stelle gemacht, bzw. aufgestellt zu haben - das kann im Süden Brandenburgs weiß Gott nicht jeder.
Nun galt es, die slawischen Völker Südbrandenburgs entweder zu bekehren, oder ihnen ihr eigenes Golgatha zu bescheren. Nach stockendem Anfang - der Gegner hatte immerhin "Kamele, Pferde, bewaffnete Eskorte, Proviant, Wüstenfahrzeuge und Panzer", quasi ein Heimspiel - in dem wir trotz guter Spielanalage zu wenig aus unseren Möglichkeiten machten, erkannten wir, dass man Jehova im Lateinischen mit "I" schreibt. Fortan schnitzten wir fröhlich nach dem Motto "durch die Tür, links, jeder nur ein Kreuz" an den Zedernstämmen für die Spremberger Kreuzigungsgruppe. Nachdem die folgenden Sätze mit 25:12 und 25:18 an die Ritter der Kokosnuss gingen, lief beim Stand vom 24:19 im vierten Satz eigentlich schon der Abspann. Respekt für Spremberg, dass sie noch auf 24:24 heran kamen, aber dann erst den Aufschlag ins Netz zu setzen und anschließend in einen Einerblock zu kloppen - symptomatisch.
Attila als gebürtiges rurales Peripheriekind schien zu wissen, dass in der südbrandenburgischen Steppe die Bierbrunnen rar gesät sind und hatte seinen Esel mit den entsprechend gefüllten Ziegenhäuten beladen, so dass die Versorgung der strahlenden Helden gesichert war. In unserer Weisheit haben wir die heiligen Gefäße natürlich nicht am großen Siegel vorbei geführt - wir können dem strukturschwachen Süden ja nicht auch noch den Flaschenpfand klauen.
Fazit: "Nur der bußfertige Mann wird bestehen."Und da es Spremberg versäumte, devot vor uns auf die Knie zu fallen, gingen sie eben gesengten Hauptes (oder enthauptet, je nach Lesart) vom Feld. Nur so als dezente Anregung für alle anderen Brandenburgligisten.

Weniger ist manchmal mehr - USV Potsdam II tritt oben ohne an

Um die Attraktivität der Brandenburgliga zu steigern, hat das Schwarze Ballett beschlossen, am kommenden Sonntag auf verhüllendes Leinen zu verzichten - und stattdessen halbsyntheische Stoffe zu verwenden (wenn wir denn genügend Trikots zusammen bekommen). Der Neid unserer Gegner ob unserer opulenten Bestückung - der Ersatzbank - wird keine Grenzen kennen - wie die türkische Armee. Ein breiter Kader - Tom lässt sich das erste Heimspiel natürlich nicht entgehen - könnte der Schlüssel zum Erfolg sein, denn immerhin erwarten wir den amtierenden Tabellenführer Elsterwerda und den Regionalligaabsteiger USV Potsdam I.
So lasst uns in Demut von den Großen der Liga lernen - für alle "Neuen", das ist purer Sarkasmus, die kriegen natürlich ordentlich auf's Geäse.