Dienstag, 31. Dezember 2013

Der legendäre "Platz an der Sonne" - der USV Potsdam II wo er hingehört

Die Heroen aus Golm bedanken sich bei allen Sympathisanten und jenen, die ihre Sympathien durch eine demonstrative anti-Haltung zu verbergen suchen, für ein sportliches und kommunikativ-exzessives Jahr 2013 und wünschen allen ein gesundes und verletzungsfreies neues Jahr. 

Montag, 30. Dezember 2013

Die "bestia negra" wurde geweckt

Dass der USV Potsdam II zur Jahreswende noch einmal ganz oben in der Tabelle stehen würde, hatte eigentlich niemand erwartet, schien er sich doch als "saturierte Großmacht" - wissend um seine Stärke und genügsam, sie ab und an in eindrucksvoller Manier zu demonstrieren - nur mäßig motivierte Ambitionen zur erneuten Landesmeisterschaft zu haben. Doch nun scheint die schlafende Bestie erneut geweckt. Ihr Blutdurst, unersättlich wie einst, wird nun zur Obsession und wie in wilder Raserei wird sie sich nun an jenen laben, die es versäumten, rechtzeitig klare Tatsachen zu schaffen. Eine angeschlagene Beute, vermeintlich schon enteilt, weckt nun erneut die tierischen Ursinstinkte der schwarzen Bestie, die sich nun auf die Jagd nach ihrem Opfer begibt - und niemand sollte sich zwischen die rasende Kreatur der golmer Finsternis und ihrer Beute stellen.

Nachdem die sachliche Einschätzung der Kräfteverhältnisse zwischen dem USV Potsdam II und den Mannschaften aus Brandenburg und Elsterwerda noch mit diffamierenden, scheinbar realtitätsfernen Äußerungen bedacht wurde, zeigte der Verlauf der Spiele indes, dass der usv'sche Realismus - eine überaus beliebte, dem mittelalterlichen Minnesang sehr ähnliche (hat sie doch viel mit Eigenliebe zu tun), literarische Kunstform - dass der Begriff "Realismus" äußerst treffend ist. Dabei bot das Spiel gegen Brandenburg sogar temporäre verbale Freundschaftsbekundungen, die dem ansonsten eher eintönigen Gemetzel ein wenig Würze verliehen. Die Einschätzung, wir würden uns "wie im Kindergarten" benehmen, fanden wir aber etwas übertrieben - wir spielen ja schließlich nicht Schach.
Der letzte Spieltag dieses Kalenderjahres führte uns nach Fürstenwalde. Die Heimmannschaft hatte sich unser Credo schon zu eigen gemacht: "der sympathische Sportverein", prangte als Schild über dem Eingang zur Sporthalle. Dass wir den ersten Satz gegen Waldstadt trotz strotzender Überlegenheit am Ende doch noch versiebten, zeigte einmal mehr, dass der Mangel an sportlichen Zielen und Herausforderngen die Motivation der Mannschaft stark beeinträchtigt. Dass man sich aber nicht dauerhaft dem waldstädter Niveau anpassen konnte - so tief runter beugen können wir uns aufgrund unseres Alters dann doch nicht mehr, wir haben doch Rücken - war dann fast abzusehen: mit 25:17, 25:12 und 25:18 spielte der Favorit die nächsten drei Sätze locker herunter.
Dass Fürstenwalde ein anderes Kaliber werden würde, war uns vorher schon klar. Nach etwas abwarten, was der Gegner so bieten würde und der sachlichen Analyse, dass wir eine taktische Änderung vornehmen mussten, begannen wir dann, Fürstenwalde zu zeigen, dass wir unser Alter und unsere Gebrechlichkeit durchaus kompensieren können. Nach der Niederlage im Analysesatz, gingen wir logischerweise 2:1 nach Sätzen in Führung. Um den Gastgeber im vierten Satz gleich zu Anfang alle Illusionen zu nehmen, machten wir leider zu viele Eigenfehler und brachten so Fürstenwalde zurück ins Spiel. Im Tiereak fehlte dann etwas die Kraft um die auf der Euphoriewelle schwimmenden Fürstenwalder zum Kentern zu bringen. Am Ende stand ein spannendes Spiel und zumindest ein Punkt.
Da Werder in den letzten vier Spielen des Jahres drei Niederlagen kassierte, ist nun jener Fall eingetreten, der im ersten Absatz metaphorisch beschrieben wurde. Die Jagd ist eröffnet.

Montag, 2. Dezember 2013

Eine ganz objektive Vorschau

Nach den hitzigen Debatten der vergangenen Wochen versuche ich mal, eine sachliche und objektive Spielankündigung zu schreiben, um damit etwaigen Konfrontationen keinen Nährboden zu geben. Zum besseren Verständnis sind die erklärenden Anmerkungen des Autors kursiv:
 
Am kommenden Samstag sind die Mannschaften Elsterwerdaer SV und Sportfreunde Brandenburg in Golm. Formulierungen wie „wir begrüßen“ oder „gastieren“ würden eine positive Assoziation hervorrufen, die uns möglicherweise ais Ironie ausgelegt werden könnte, weil wir das ja nur als lästige Pflichtaufgabe betrachten. Beide Mannschaften befinden sich im unteren Tabellendrittel. Da wir von beiden Mannschaften nicht mehr erwartet haben, wäre es heuchlerisch und zynisch, von „unglücklich“ oder „suboptimal“ zu sprechen, auch die Formulierung „verdient“ beinhaltet eine Wertung, also lass ich es lieber. Zunächst stehen die beiden auswärtigen Mannschaften auf dem Feld. Da Worte wie „bestreiten“ ein aggressives und sanktionierungs-würdiges Verhalten implizieren, möchten wir ein solches Vokabular, das möglicherweise zu exzessiven Meinungsäußerungen auf unserer Homepage einlädt, unterlassen. Auch der Ausdruck „spielen“ verbietet sich, da auf Grund der bereits erwähnten Tabellensituation eine solche Tätigkeit nicht zu erwarten ist und uns als Vortäuschung falscher Tatsachen zu Last gelegt werden könnte.
Danach wird der USV Potsdam II beide Mannschaften mit den ihm zur Verfügung stehenden spielerischen Mitteln ("mittel" entspricht zur Zeit absolut unserem Spielniveau) entgegentreten ("treten" impliziert eine Bewegung der unteren Extremitäten, was dem Bestreben nach einer aktiv geführten Spielgestaltung unsererseits verdeutlichen soll), dabei aber die Unverletzlichkeit der Mittellinie respektieren und wahren, andernfalls sich mit der Sanktionierung eines regelwidrigen Verhaltens beugen (dies meint regelwidrig im absoluten Sinne, also nicht uns als regelwidrig ausgelegtes und damit fehlinterpretiertes Verhalten).

Freitag, 29. November 2013

Verrückt!

P.S.: Die Klick-Zahlen der einzelnen Posts beziehen sich auf die letzten sieben Tage.

Sonntag, 24. November 2013

Der Brotelb und das Elbbrot

"Es gibt so'ne und solche, und dann gibt's noch ganz andere...", so in etwa lässt sich dieser Spieltag beschreiben. Wer damit jetzt nicht so besonders viel anfangen kann, dem sei gesagt: wir auch nicht. Nach dem ersten Spiel gegen Schulzendorf, in dem wir uns eine verdiente 3:1 Niederlage erkämpften, führte Marci - und das ist wesentlich bedeutsamer - die USV interne Kartenstatistik an, nachdem ihm die weise Eminenz die Formulierung "Noch nicht freuen Jungs, erst abwarten, was der Schiedsrichter zeigt" als unsportliches Verhalten auslegte. Dies wundert insofern nicht, als dass es an diesem Spieltag so einige Interpretationsunterschiede hinsichtlich "technisch sauberer Ballbehandlung" gab. Dabei war es weniger die Niederlage an sich, als vielmehr die phlegmatische und wenig inspirierende Spielweise, die sie verursachte, die erheblich an der positiven Grundstimmung nagte. 
Bei der Seitenwahl zum zweiten Spiel machte Sven Förster das Schiedsgericht bereits darauf aufmerksam, dass die spielfreie Mannschaft auf der Tribüne Bier trinke und er das für das nächste Spiel im Spielberichtsbogen vermerkt haben wollte. Nachdem der Schiedsrichter gleich das erste Feldzuspiel von Gary herausnahm - ein durchaus sehr sauberes wohlbemerkt - hatte er den Konfrontationskurs eröffnet, den der USV - und natürlich auch ein Sven Förster auf der anderen Seite - nur zu gerne mitsteuerten. Hätten sich die Schiedsrichter mal mehr auf die Leitung des Spiels, denn auf kleinkarierte Randnotizen (nur der Trainer darf auf dem Trainerstuhl sitzen, "entweder setzt du dich hin oder du gehst in die Aufwärmzone" oder peinlich genau darauf zu achten, dass keine frühzeitig nach der Auszeit das Feld betritt) konzentriert. Brandenburg erkämpfte sich in diesem Spiel einen wohlverdienten Punkt, weil der USV in einigen Spielphasen etwas unkonzentriert agierte, am Ende aber verdient im Tiebreak gewann. Noch wichtiger war, dass der Autor im Kampf um den meistsanktionierten Spieler mit Marci gleichziehen konnte, nachdem er den Schiedsrichter noch einmal ausdrücklich erklärte, dass nur drei Ballberührungen pro Mannschaft zulässig seien und es doch nicht so schwer sein könne, bis vier zu zählen (also sinngemäß).
Dass unsere Sympathien im dritten Spiel klar auf Seiten Brandenburgs waren, lag nicht an Schulzendorf, sondern an der langen und tiefen Verbundenheit zu den Blau-Weißen, zumal sich unsere Aufmerksamkeit mehr auf die Schiedsrichterleistung richtete, die wir schon den ganzen Tag über mit Argwohn verfolgten. Wo der zweite Schiedsrichter seine Augen hatte, war nicht so ganz klar, denn er weigerte sich beharrlich, das Übertreten am Netz abzupfeifen. Und so nahm das Unheil seinen Lauf. Ein enger Ball, wieder ein Übertritt am Netz, doch diesmal mit der Folge, dass Sven am Boden liegen blieb, der Notarzt gerufen werden musste und das Spiel nach etwa einer Stunde wieder fortgesetzt werden konnte (es gab übrigens Nullball, das erneute Übertreten wurde wieder nicht als Fehler gepfiffen!). Brandenburg, dass bereits 2:0 nach Sätzen führte, konnte dieses Spiel nicht mehr gewinnen. Nach unserer Meinung ein Ergebnis der inkonsequenten Spielleitung. Ich erinnere noch einmal daran, dass Sven Förster den Bierkonsum des Gegners bereits moniert hatte.
Wie reagiert der Verband, wenn Spieler einer Mannschaft unter Alkoholeinfluss stehen und eine schwere Verletzung auf Seiten des Gegners geschieht, an der sie maßgeblich beteiligt sind? Mit offenen Wunden darf man nicht auf's Feld, aber so etwas ist zulässig?
Wer sich jetzt noch fragt, was es mit dem Brotelb auf sich hat, der hole sich ein Elbbrot und warte einfach eine Weile ... oder er fragt einfach Basti.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Und täglich grüßt das Eichhörnchen

"Phil, du kriegst fünf Euro, wenn du bis Potsdam die Klappe hältst." So begann unsere traumhafte Rückfahrt aus Schulzendorf ... nach nicht einmal fünf Minuten hatte es sich ausgeträumt, und das Eichhörnchen fabrizierte eine hohle Nuss nach der anderen. Zum Glück hatte sich die eine Hälfte der Insasssen zuvor mit Bier in Trance getrunken (denn das können wir ja richtig gut), während sich der Fahrer die sechs Punkte in die Ohren stopfen konnte, um Gehirnschäden zu vermeiden. Aber der Reihe nach:
Da wir Blau-Weiß Brandenburg bereits am ersten Spieltag unsere obligatorischen Antiabstiegspunkte überreicht hatten, brauchten wir nun keine Rücksicht mehr zu nehmen. So entgingen sie denn im ersten Satz auch nur knapp der doppelten Demütigung, mit einstelliger Punktzahl in einstelliger Spielzeit vernichtet zu werden. Über 5:0 und 15:3 wurde es am Ende doch noch ein versöhnliches 25:11. Am Ende stand ein ungefährdeter 3:0 Erfolg (-11,-21,-19). Das taktische Kalkül Brandenburgs, sich erst mit uns 55 Minuten einzuspielen, um danach die Revanche gegen Schulzendorf zu suchen, war angesichts der knappen Personaldecke und der sich der Senilitätsgrenze nähernden Alterstruktur äußerst geschickt. Doch schon im ersten Satz dieses sehr skurilen Spiels zeigte sich, wie ein Schiedsrichter ein langweiliges, nahe der Abstiegszone geführtes Spiel zu einem echten Highlight machen kann, das sämtliche Zuschauer einem Autounfall gleich, von dem man den Blick nicht abwenden kann, in seinen Bann zu ziehen vermag. Beim Amateurfußball wäre das Schiedsgericht vermutlich von aufgebrachten Fans noch während des Spiels vom Platz geholt worden, aber das geduldige Schulzendorfer Publikum begnügte sich in seiner Verständigkeit und Güte mit dezenten verbalen Bekundigungen seines Unverständnisses und mitunter auch tiefen Abneigung gegenüber den getroffenen Entscheidungen. Das Spiel hatte mehr etwas mit Lotterie zu tun, denn selbst eindeutige Punkte wurden nicht selten der anderen Seite zugesprochen. Trotz aller Tragik, eine gewisse Komik konnte man diesem Spiel einfach nicht in Abrede stellen, aber wahrscheinlich nur aus der Perspektive des neutralen Zuschauers. Am Ende verkam es fast zur Nebensache, dass Schulzendorf nach fast zwei Stunden Spielzeit mit 3:2 gewann.
Unser zweites Spiel gegen den Gastgeber wurde von einer gewissen Lethargie getragen, denn ob der offensichtlichen Überlegenheit traute sich kaum einer nach der zuletzt vollzogenen Schächtung, Schulzendorf in eigenen Halle vor einem so großartigen Publikum noch einmal zu vermöbeln. Dafür war der Imbiss einfach zu gut. Also ließ es der amtierende Landesmeister etwas ruhiger angehen und setzte sich erst zur Mitte des Satzes vorentscheidend ab. Als man im zweiten Satz bei 3:7 eine Auszeit nahm und der Schulzendorfer Fanbeauftragte an die Presseabteilung des USV die Frage richtete, was denn mit dem Schwarzen Ballett los sei, entgegnete der Pressesprecher, ob denn das Publikum nicht noch länger als nur eine halbe Stunde verweilen wollte. Als der USV kurz darauf mit 10:9 wieder vorn lag, waren auch die Schulzendorfer Fans wieder beruhigt. Der Satz endete mit 25:19, nicht spektakulär, aber routiniert. Im dritten Satz zeigten wir uns als generöse Gäste und zollten mit dem Satzgeschenk der guten Organisation und Stimmung unsere Anerkennung. Um den USV allerdings zu einer Punkteteilung zu überreden, fehlten dem Gastgeber einerseits dann doch die Abgeklärtheit, andererseits ein duschwilliger weiblicher Anreiz. So blieb es also beim verdienten 3:1 für die Gäste aus der Landeshauptstadt.
Der vorangegangene Spieltag sah einen Sieg des USV im Derby gegen Waldstadt, der deutlich höher als 3:2 hätte ausfallen müssen. An den entsprechenden Schwachstellen arbeiten wir. Nach dem Sieg gegen Waldstadt sind wir dann alle duschen gegangen und nach Hause gefahren. Erst viel später am Abend haben wir mitbekommen, dass wir noch gegen Fürstenwalde hätten spielen müssen, aber das haben wir völlig vergessen. So konnte Fürstenwalde also ohne wirklich gefordert zu werden, drei Punkte mitnehmen. Ich möchte mich an dieser Stelle im Namen der Mannschaft bei Fürstenwalde entschuldigen. Es tut uns echt leid, dass wir euch vergessen haben, aber nächstes Mal, versprochen, spielen wir auch wieder mit euch.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Wir geben Gas!


Montag, 30. September 2013

"Catch me if you can"

Die etwas eigenwillige Konstellation der Spieltage hat dem USV Potsdam II binnen einer Woche gleich vier Spiele beschert und ihn angesichts des zur Erprobung seiner Spielfähigkeit bereitgestellten Materials (in religiösen Kreisen auch "Opfer" genannt - das ist natürlich nicht despektierlich gemeint) zwangsläufig an die Tabellenspitze gespült. War das erste Spiel gegen Blau-Weiß Brandenburg noch von einer gewissen Gnade geprägt, die uns angesichts der tiefen Freundschaft zu diesem einen der vielen Anwärter auf die hart umkämpften Abstiegsplätze zu einer Punkteteilung veranlasste und wir uns in unserer schier grenzenlosen Güte mit einem Punkt begnügten (an alle "Fachkundigen": das bedeutet nicht, dass wir unentschieden gespielt haben), zeigte sich Schulzendorf gleich von seiner sympathischen Seite und war der Meinung, den amtierenden Landesmeister mit leichten Pöbeleien provozieren zu müssen. Nach der Devise: "Wer Wind säht, wird Sturm ernten" wollte sich der USV Potsdam II in seiner Lieblingsdisziplin keineswegs das Schulzendorfer Saatgut aus den Segeln nehmen lassen, und demonstrierte binnen 47 Minuten, dass aus Sicht des Gästeteams ein wenig mehr Devotion angebracht gewesen wäre, zumal sie in nahezu allen Spielelementen überfordert zu sein schienen.
Apropos überfordert. Auch unsere Freunde aus Elsterwerda haben sich dieses Prädikat im Spiel gegen den USV Potsdam II am vergangenen Wochenende redlich verdient. Der mit einer "Notbesetzung" angereiste Tabellenführer zeigte dabei eine solide, wenn auch nicht außergewöhnliche Leistung, die jedoch vollkommen genügte, um die Südbrandenburger in etwas über einer Stunde mit einem deutlichen 3:0 abzufertigen. Auch die Sportfreunde aus Brandenburg konnten dem taktisch cleveren Spiel des Schwarzen Balletts nur phasenweise etwas entgegensetzen. Der eklatante Klassenunterschied im Spiel war vor allem das Ergebnis der desolaten Annahmeleistung der Sportfreunde, so dass die Heroen aus Golm kaum Schwierigkeiten hatten, ihr Abwehrspiel auf die zwei einzigen effektiven Angreifer des Gegners auszurichten, so dass auch denen das Attribut "effektiv" schnell entzogen werden konnte. Die einzige Phase brandenburger Zuversicht wurde nach einer 19:15 Führung für die Sportfreunde im zweiten Satz mit viel Routine und spielerischer Geduld in ein 25:21 für den USV verwandelt, so dass spätestens da alle Hoffnung für Brandenburg verloren war. 
Nach vier Spielen steht der USV Potsdam II nun mit 10 Punkten an der Tabellenspitze, keine optimale Ausbeute, aber weitgehend zufriedenstellend, zumal alle anderen Mannschaften, die sich gerne da oben sehen möchten, jetzt gefordert sind, nachzulegen. Die sechs leicht verdienten Punkte am letzten Spieltag zeigen, dass selbst eine potsdamer Notbesetzung für die meisten Mannschaften der Liga eine unüberwindbare Hürde darstellt.

Freitag, 20. September 2013

"Das gleiche, was wir jeden Samstag machen: ..."

Die Meister der strategischen Konzeption zur Erringung der Weltherrschaft durch Destabilisierung des bestehenden Systems durch Schaffung von Präzedenzfällen haben auf der Grundlage ihrer unnahbaren Weisheit das neue Punktesystem hinterfragt und möchten an dieser Stelle die Quintessenz ihrer Bedenken in der Frage formulieren: „Welche Legitimation kann ein Spielsystem haben, wo eine Mannschaft, die alle Spiele der Saison gewinnt, am Ende nicht Meister werden muss?“ – wir wären für einen philosophisch-intellektuellen Diskurs auf der Basis der uns eigenen sachlichen Rhetorik sehr dankbar, um unser transzendentales Bewusstsein für sich uns nicht erschließende Sachverhalte zu erweitern.
Ungeachtet dessen wird der USV Potsdam II am Samstag seine Saison gegen den Aufsteiger aus Schulzendorf eröffnen, der sich zuvor schon ab 11:00 Uhr mit den Blau-Weißen aus Brandenburg, dem Maß aller Dinge in der nach ihnen benannten Liga, messen und sich damit endgültig vom "Ponyhof Landesliga" verabschieden darf, um die gnadenlose Reiteitsche der "härtesten Liga der Welt" zu spüren. Der USV Potsdam II muss an diesem Spieltag auf einige bewährte Stammkräfte verzichten, die in Krisenregionen der Welt entsandt wurden, um dem Herrschaftsanspruch des USV Potsdam II nachdrücklichen Einfluss zu verschaffen und Protektorate zu errichten. Während Agent "Pinky" in Südostasien tiefgreifende Reformen der gesellschaftlichen Konventionen durchzusetzen versucht, wird Agent "Brain" in Nordafrika für weitere Monumentalbauten zur Verherrlichung und Verkündung der usv'schen Machtansprüche sorgen.
Diese Schwächung, die von den Optimisten der Mannschaft als Stärkung empfunden wird, kann und wird den USV Potsdam II auf seinem Weg keineswegs aufhalten können, so dass es am Samstag wieder einmal heißen wird: "Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht."

Sonntag, 11. August 2013

Das Säbelrasseln beginnt

Die propagandistische Sommerpause neigt sich dem Ende, die alten Feindbilder werden entstaubt und dekorativ platziert und im Training wird bereits intensiv am "angemessenen kommunikativen Umgang mit gegnerischen Spielern" gearbeitet. Denn mit dem neuen Namen USV Potsdam II verpflichtet sich die Mannschaft nicht nur, an den legendären sportlichen Erfolg der Idole von damals anzuknüpfen, sondern sich auch in die Tradition gemäß dem Wahlspruch "Arroganz hat einen Namen" zu stellen und ihm die gebührende Ehre zuteil werden zu lassen.
Bis zum offiziellen Trainingsauftakt am 27.August erfolgt die physische Vorbereitung individuell, so dass die taktischen Aspekte und technischen Details auf dem gewohnt hohen athletischen Niveau einstudiert werden können. Die neue Saison wird der USV Potsdam II dann am 21.September mit einem Heimspiel gegen unsere tatsächlichen, die blau-weißen, Freunde aus Brandenburg und den Aufsteiger SV Schulzendorf eröffnen.
 

Donnerstag, 13. Juni 2013

Aus neu mach alt

Wie schön sich dieser allseits bekannte Leitspruch auf Volleyballvereine übertragen lässt, zeigte neulich einmal mehr der ehemalige & glorreiche USV Potsdam II: Einst abtrünnig geworden vom Universitätssportverein, bekannte man sich 2007 kurzerhand dazu, beim VFH den Hochschulsport fördern zu wollen und (was der eigentliche Grund war:) Waldstadt in der Regionalliga in der eigenen Halle zu verkloppen. Da man dieses Ziel furioser Weise bereits 2010 erreichte, siedelt das Team nun wieder geschlossen zum USV über, um seiner Devise "Arroganz hat einen Namen" treu zu bleiben.

Sonntag, 7. April 2013

Herakles' Taten nur noch Randnotiz - VFH zurück auf dem Olymp

Ein Ereignis epischer Dimensionen mit Folgen für die historische Entwicklung, die so kurz nach diesem heroischen Fanal noch kaum absehbar sind. Die "Bestia negra" schien nach zwei Meisterschaften und dem Regionalligaaufstieg gesättigt. Doch ein solches Raubtier lässt sich nicht auf Dauer zähmen, irgendwann bricht es mit unbändiger Macht hervor und verlangt nach frischem Blut. Vier Jahre nach dem letzten Titel kehrte die Bestie zurück, nach entbehrungsreiche Jahren hungriger und gefräßiger als jemals zuvor und statuierte ein Exempel an überlegener Spielstärke.
 
Mit einer dezimierten, aber siegeshungrigen Mannschaft setzte die "Bestia negra" in Elsterwerda zum finalen Sprung an, um mit einem Biss in die Kehle der SG Gransee-Lindow das letzte Opfer auf dem Weg zur dritten Meisterschaft in einem barmherzigen Akt aus dem Weg zu räumen und den Kadaver zur Markierung des Jagdreviers in die Bäume des Schlossgartens zu hängen. Nach dem 2:0 versuchte die Spielgemeinschaft zwar ihrem Schicksal zu entfliehen und sich aus dem Maul des hungrigen Raubtieres zu winden, doch die Reißzähne hatten bereits die Halsschlagader durchtrennt, so dass Gransee-Lindow elendig 3:1 verbluten musste. Dass Elsterwerda danach die Gunst der Stunde nutzte und die vollgefressene Bestie mit 3:0 bezwingen konnte, bleibt eine Randnotiz.
 
Beeindruckend ist diese Leistung vor allem angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft verschiedene Ausfälle kompensieren musste, wichtige Leistungsträger längere Zeit fehlten. Dass sich die spielerische Qualität angesichts dieser Probleme nicht verminderte, spricht für das homogene Leistungsniveau und die gewachsene Spielstärke der Mannschaft, die in den entscheidenden Phasen voll konzentriert war und das Optimum ihrer Leistungsfähigkeit abrufen konnte - ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss, und angesichts des Durchschnittsalters von 30,5 Jahren und diversen orthopädischen Baustellen, ist eine solch adäquater Umgang mit dem Gelenkapparat und den Kraftreserven äußerst sinnvoll. Eine Mannschaft, die über eine gesamte Saison ihre Ressourcen so ökonomisch einsetzen und ihren Kräfteeinsatz so eloquent managen kann, ist am Ende ein mehr als verdienter Meister.
 
Die Mannschaft des VFH Potsdam verabschiedet sich mit einem Meistertitel von ihren Fans und wird auf dem Zenit ihres sportlichen Ruhmes abtreten, um in der kommenden Saison zu ihren Wurzeln zurückzukehren und als USV Potsdam II ihrer alten Devise "Arroganz hat einen Namen" treu zu bleiben.

Sonntag, 17. Februar 2013

Die Nummer 8 ging gar nicht ... Publikumspreis für Lucky

Es gibt so Tage, an denen man sich ernsthaft fragt, warum man für die einstündige Demontage eines Gegners, eine ebensolange Anreise in Kauf nimmt. Bedenkt man, dass die Regionalliga ähnlich schwach ist, wie die Brandenburgliga, muss einem der Aufstieg fast wie eine Degradierung vorkommen ...
Da Fürstenwalde mit der rechtzeitigen Fertigstellung der Wettkampfanlage etwas überfordert war, und diese erst eine Minute vor Spielbeginn endlich vollständig war, sind wir natürlich sehr gespannt, wie konsequent der Verband seine eigene Spielordnung umsetzt: LSO 5.4.2: "Spielverlust für die platzbauende Mannschaft ... tritt ein, wenn die Spielfeldanlage (einschließlich Netzantennen ...) 30 Minuten vor der festgesetzten Zeit ... nicht vollständig aufgebaut ist." So lautet also die Gretchenfrage: setzt der Verband diesmal sein eigenes Regelwerk um, oder wird es wieder eine Farce. Wir dürfen gespannt sein.
Mit Fürstenwalde und BW Brandenburg erwarteten wir an diesem Spieltag zwei Mannschaften aus der Abstiegszone - angesichts des Punktesituation beginnt der Bereich der gegen den Abstieg spielenden Mannschaften mit dem Tabellendritten. Das Gemetzel gegen Brandenburg war nach gut einer Stunde beendet und die Einschätzung von Tobi, "Richtig geschwitzt hab ich eigentlich nur beim Einspielen", ist dabei nicht mal übertrieben. Brandenburg fand einfach keine Möglichkeit, das Schwarze Ballett auch nur ansatzweise in Verlegenheit zu bringen, so dass sich die Verzweiflung in schlechten, kein Reimschema erkennen lassenden Motivationssprüchen von Guido Bahn brach, was zumindest zur allgemeinen Erheiterung beitrug.
Die fürstenwalder Sympathiewérte für die Heroen aus Golm sind aufgrund der "markigen und arroganten Sprüche", die uns aus unerfindlichen Gründen ein negatives Image bescheren, eher begrenzt. Es ist nicht so, dass wir Fürstenwalde nicht die Chance gegeben hätten, einen Satz zu holen. Pawel, der im ersten Satz vermutlich der effektivste und erfolgreichste Angreifer für den Gastgeber war, war unser Ölzweig - und dass wir ihn konsequenterweise nicht ausgewechselt haben, kann man sogar schon als offenes Friedensangebot werten. Fürstenwalde, dessen Angriffsspiel so ausrechenbar ist, dass sich selbst Hauptschüler unterfordert fühlen müssen, war dann aber gegen unsere anderen Angreifer völlig chancenlos. Das ganze Spiel hindurch gelang es ihnen einfach nicht, gegen Marci, der fast jeden Pass zu einem Punkt ummünzte, ein probates Abwehrmittel zu finden, und auch unsere Mitten bekamen sie nie in den Griff. Einzig im zweiten Satz stand Fürstenwalde kurz davor, das Spiel eventuell noch einmal spannend zu gestalten, scheiterten aber an ihrem Unvermögen. Sympathieträger ersten Grades war diesmal Lucki, der von den Zuschauern fast einstimmig den Titel als "unsympathischster Spieler" verliehen bekam, obwohl Marci mit seiner phonetischen Magenkontraktion beim Matchball noch einmal Punkte zu sammeln suchte.
Nach den zwei eindrucksvollen und überragenden 3:0 Siegen kommt es am kommenden Samstag im heiligen Tempelbezirk zu Golm zum Duell mit dem Tabellenzweiten, der WSG Waldstadt II. Mit einem Sieg würde der VFH schon vor dem letzten Spieltag als Meister feststehen und damit auch alleiniger Rekord-Landesmeister.

Montag, 4. Februar 2013

Ein Mythos wird enträtselt

Die wohl bedeutendste Erkenntnis dieses Spieltages - die Verifizierung eines lange umstrittenen Mythos - gelang unserem Mustafa, der mit einer beeindruckenden Blockquote gegen Lindow-Gransee deutlich untermauerte, dass Sex vor dem Spiel leistungssteigernd wirkt. Inwiefern der VFH diese Erkenntnis für die nächsten Spiele in einer teambildende Maßnahme umsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Nachdem Lindow-Gransee in einer qualitativ hochwertigen Formation antrat, die Elsterwerda in knapp über einer Stunde mit 3:0 förmlich demontierte, und damit das Prädikat "Kanonenfutter" dezent an die Elsterstädter weiterreichte, waren wir entsprechend gewarnt und motiviert, uns mit einem Gegner zu messen, der ein interessantes Spiel versprach. Anders als Elsterwerda, die in ihren ersten beiden Sätzen keinen Block gegen Lindow-Gransee holten, entschieden wir uns bewusst, dieses Spielelement unserem taktischen Repertoire hinzuzufügen - eine durchaus sinnvolle Entscheidung. Es entwickelte sich ein intensives Spiel auf hohem Niveau, in dem der VFH zeigte, dass er, sofern er denn einen praktischen Nutzen darin sieht und entsprechend gewillt ist, konsequent und konzentriert, ohne große Eigenfehler über einen längeren Zeitraum diesen ästhetischen Rückschlagsport beherrscht. Die jungen brandenburger Auswahlspieler kamen ob dieser soliden und kompakten Block- und Feldabwehrleistung, gepaart mit kompromisslosen Gegenangriffen an ihre spielerischen Grenzen. Dass ihnen diese natürlich auch noch brühwarm verbal von den bei uns dafür zuständigen Stellen aufs Brot geschmiert wurden, gab ihnen wohl den Rest. Die souveräne und beeindruckende Leistung führte zu zwei deutlichen Satzgewinnen, 25:19 und 25:17. Obwohl der dritte Satz mit 25:23 am Ende knapper wurde als nötig, war weniger eine Konzentrationsfrage, als vielmehr das Ergebnis eines nicht nachlassenden starken Gegners, der sich das Lob an dieser Stelle redlich verdient hat, war es doch eines der bisher wenigen Spiele der Saison, für die man sich auch gerne mal einen Sonntag um die Ohren schlägt.
Elsterwerda, denen im ersten Spiel der Schriftzug "Kanonenfutter" überdeutlich auf die Stirn tätoviert wurde, bestätigte gleich im ersten Satz eindrucksvoll, warum sich Tätowierungen so schwer entfernen lassen. Nach dem überlegenen 25:13 Erfolg im ersten Satz wurden nun auf der Ersatzbank Kaffee und Kuchen gereicht. Die 24minütige Kaffeepause, die im Protokoll mit dem despektierlichen Zahlenverhältnis von 22:25 aus unserer Sicht vermerkt wurde, hatten wir uns nach vier guten Sätzen in Folge aber auch redlich verdient. Dass Elsterwerda nun gar mit 25:11 unter die Räder kam, tat uns fast schon ein wenig leid und wir stellten uns die Frage, ob man einen Tabellendritten so dermaßen vorführen dürfte. Nach reiflicher Überlegung und intensiver Diskussion dieser Frage, die sich bis zum 19:24 aus unserer Sicht im vierten Satz hinzog - so ist das eben, wenn jeder seinen Senf dazu geben darf, Demokratie eben - wurde diese Frage mit einem klaren "Ja" beantwortet. Erneut war es Mustafa, der durch starke Aufschläge entscheidenden Anteil daran hatte, dass wir den Tiebreak vorerst vermieden und den Ausgleich wieder hergestellt hatten. Mit einem überzeugenden 30:28 war der letztlich verdiente 3:1 Erfolg zementiert.

PS: Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass ich einen Spieltag ausgelassen habe. Das lliegt daran, dass jedes Wort, das man ihm widmet, Potenzial für das "Unwort des Jahres" hätte - und das wäre eindeutig zu viel der Ehre. Um die damit verbundene Frage gleich zu beantworten: "Ja, so schlecht!" Unter dem Strich blieben zwei 3:1 Siege gegen Wusterhausen und die Sportfreunde aus Brandenburg - nicht mehr, aber glücklicherweise auch nicht weniger..

Montag, 21. Januar 2013

Und wieder ein Wochenende mehr versaut

Der Sechser für die Pokalvorrunde wurde wie in jedem Jahr beim abschließenden Training am Donnerstag bestimmt - die schlechtesten sechs beim Zweierturnier mussten die anderthalbstündige Reise durch die von Helmut Kohl einst versprochenen "blühenden Landschaften" ins Herz der Lausitz antreten. Das Spiel gegen Spremberg II, den Letzten der Landesliga Süd, stellte uns vor keine großen Probleme ... was uns angesichts unseres momentanen Trainingszustandes ganz gelegen kam. Ein glanzloses und klares 3:0 nach einer Dreiviertelstunde war das wenig spektakuläre Endergebnis. Die Heimmannschaft Fortuna Finsterwalde, tabellarisch im sumpfigen Mittelfeld der Landesklasse beheimatet, zeigte sich zwar spielstärker und motivierte uns dadurch, etwas konzentrierter an die Aufgabe heranzugehen, aber letztlich waren auch sie dem Notsechser aus Potsdam nicht annähernd gewachsen - was auch nicht wirklich überraschte. Am Ende steht die Qualifikation für die Endrunde - nicht mehr, und nicht weniger. Apropos: wie hat sich eigentlich unser Ligakonkurrent Waldstadt gegen unterklassige Teams geschlagen?