Montag, 15. Oktober 2018

"...was soll man auch machen, mit siebzehn, achtzehn in Brandenburg"

...wenn unser Gegner mal wenigstens schon dieses Alter gehabt hätte. Die Erkenntnis, dass die Hälfte der Blau-Weißen unsere Söhne hätten sein können (bei Tom haben wir sogar schon über den "Opa" nachgedacht), ließ uns sentimental an jene Zeiten zurückdenken, als uns das gefürchtete Geriatrieduo Förster-Stobbe den Senilitätsfehdehandschuh hingeworfen hat. Die neu formierten Brandenburger hatten sich zum Ziel gesetzt, uns "endlich mal ein Spiel zu liefern, was härter ist, als (unsere) Trainingsspiele am Donnerstagabend" - ein durchaus ambitioniertes Vorhaben, das zumindest angemessen devot formuliert wurde - wenn sie anfangen vom Sieg zu träumen, dann sollte die Wasserqualität in der Havelstadt dringend überprüft werden.
Zunächst wartete aber noch der HSV Cottbus. Dass die Lausitzer nur mit sieben Mann und ohne Annahme angereist waren, machte aus dem "Spiel" eher ein lockeres Anschwitzen. Mit viel Wohlwollen (Synonym für "freundliches zur Kenntnis geben von Entscheidungsdefiziten", wobei "freundlich" nach der zweiten eklatanten Fehlentscheidung ein kaum zu rechtfertigender Euphemismus ist) nahmen wir zur Kenntnis, dass der Schiedsrichter sich im ersten Satz redlich bemühte, das Spiel wenigstens etwas spannend zu gestalten, allein es half nichts. Dass die Annahme unserer Regionalligagäste Atti, Phil und Jan beim donnerstäglichen Vorglühen auch nicht besser war, relativiert vielleicht das Urteil von "grottenschlechter Cottbuser Annahme" hin zu "überragendem Potsdamer Aufschlagspiel" - ich weiß, der Versuch ist kläglich.
Dass Brandenburg durchaus Potenzial zum Ärgern hat zeigt sich allein daran, dass wir Tom, den man gegen potenzielle Ausschussware ohne Bedenken aufs Feld schicken kann, diesmal nicht zu seinem ersehnten Einsatz kam - Brandeburg forderte uns tatsächlich. Die ersten beiden Sätze waren relativ knapp, und am Ende gewannen wir den ersten Dank unserer Routine und den zweiten Dank des Schiedsgerichts (dieses hatte sein Pulver ja schon im ersten Spiel verschossen). Die Spannung im dritten Satz endete, als Andreas beim Stand von 16:16 an die Aufgabe ging und sich erst nach sechs Aufgaben wieder der Annahme widmen musste. Das 3:0 war am Ende deutlicher, als man erwarten konnte, aber wenn man zwei Außenangreifer (Gary und Andreas) hat, die eine gefühlte Erfolgsquote von 80% haben, sind jugendliche Dynamik und Spielkultur auf Seiten Brandenburgs nicht mehr relevant.
Bleibt noch, zwei absolut inakzeptable Aspekte anzusprechen: 1.) es ist ein Sakrileg, Bier für 2,50 € anzubieten, wenn der USV Potsdam zu Besuch kommt und 2.) es ist absolut dreist, erst zu spät zu kommen und dann auch noch vor dem MfMP eine gelbe Karte abzufassen ... daran erkennt man den prägenden förster'schen Einfluss.

Montag, 8. Oktober 2018

Gefühlte sechs Punkte

Zwei Spiele ohne Mittelblock zu bestreiten, empfanden wir angesichts der uns erwartenden Gegner als angemessene Kompensation unserer ansonsten erdrückenden Überlegenheit. Während selbst der Gegner in Bezug auf unseren einen Mittelblocker feststellte: "der ist viel zu dick" - ob man sich das bei einer 3:0 Klatsche überhaupt erlauben darf, sei mal dahingestellt - und das, obwohl er seinen unterleibskaschierenden, presswurstähnlich anmutenden Funktionseinteiler trug (nein, es war nicht Pawel), sprang der andere - der nicht annähernd so viele Wülste aufweisen konnte wie sein Pendant - mit körperlichen Alterserscheinungen Hadernde wie ein Bewegungslegastheniker durch die Gegend.
Für das erste Saisonspiel ("die Hälfte der Mannschaft hab ich zwar seit Ostern nicht mehr gesehen, aber läuft" - Gary) lief es eigentlich ganz gut. Die spätrömische zossener Dekadenz (treue Leser wissen, was gemeint ist) konnte indes nicht über den qualitativen Isthmus hinwegtäuschen, so dass es nach der 2:0 Satzführung primär an der körperlichen Indisposition von "Homer" und "Rudolf" lag, dass es am Ende bei einem Punkt blieb. Zossen war jetzt nicht atemberaubend, aber zumindest in den engen Phasen des 3. und 4. Satzes nicht dämlich genug, den Eigenfehler zu machen - ist doch auch was. Dass wir dem Dreier - die Rede ist nicht vom mannschaftlichen Duschen - mehrmals ganz nah waren, ist zwar ärgerlich, bringt einen USV II aber nicht wirklich aus dem Konzept (ja, wir haben tatsächlich eins, aber das verraten wir nicht).
Dass uns nach den intensiven 133 Minuten des ersten Spiels noch ein zweites erwartete, ließ bei mindestens zwei Spielern den Wunsch nach aktiver Sterbehilfe aufkommen. Schöneiche konnte daraus aber kein Kapital schlagen und so konnte der USV mit einem an Ästhetik und Beweglichkeit kaum zu unterbietenden Spiel ungefährdete drei Punkte holen.
Die vier Lehren des ersten Spieltages lauten:
1.) Wir erringen unsere Siege über Kondition, die Weltherrschaft über Kopulation - also Männer, langfristig denken.
2.) Wer einen (mehrmals) eklatant falsch stehenden Läufer beim Schiedsrichter vorher ansagt, darf nicht mit einem Pfiff rechnen - gilt vermutlich als vorsagen.
3.) Vervollständige den Satz: Je größer der (oder die) ..., umso besser zum Wichsen.
4.) Wer "Sack" heißt, sollte Geschlechtsanwalt werden.

Montag, 10. September 2018

Saisonauftakt nach Maaß(en)

An diesem Samstag fand der erste Spieltag der neuen Saison in Chem.. ähh, Wriezen statt - oder nicht? Der Verfassungsschutz fand keine belastbaren Beweise, dass es diesen Spieltag gegeben hätte, Videos von pöbelnden Spielern und hilflos dabeistehenden Unparteiischen könnten gar eine Fäschung sein. Bei einer Begegnung zwischen dem TKC und dem USV kaum denkbar. Ein Erklärungsversuch:
Scheinbar hatte Wriezen ein personell-quantitatives (oder -qualitatives) Problem und zudem gute Beziehungen zur Stadtverwaltung, die promt die Halle aus fadenscheinigen Gründen (irgendwas mit Grundreinigung) für unbespielbar erklärte. Die spontane Verlegung nach unbekannt kam dem USV nicht ganz ungelegen: hätten die Gegner geahnt, dass man nur mit einer ersatzgeschwächten Rumpftruppe, von denen drei Zuspieler und ein Libero insgesamt zwei Drittel des Sechsers ausgemacht hätten, angereist wäre, hätte sich bestimmt noch ein Hangar zum Spielen gefunden. Uns soll's nur recht sein.