Sonntag, 13. Januar 2019

Masteit'sche Erwärmung


9:45 Uhr, irgendwo auf einer Landstraße zwischen Ludwigsfelde und Zossen: "Sagt mal, fängt der Spieltag heute schon um 10:00 Uhr an?" Nach kurzer Recherche konnten wir diese, für uns situativ eher suboptimale These verifizieren. Pünktlich um 9:55 Uhr betrat dann der erste USV'ler die Spielstätte, in der sich unser Gegner aus Schöneiche seit 60 Minuten intensiv erwärmt und eingespielt hatte. Zweimal anfersen, dreimal den Ball gegen die Wand hauen, ein kurzes Ballgeschiebe - mehr an Einspielen ist in unserem Alter bestimmt schlecht für die Kondition - voila: die typisch Masteit'sche Erwärmung.
Nach 8 Minuten lag der Gegner bereits 5:12, also aussichtslos, zurück. Mit 25:14 zerlegte der USV in klassischer Blitzkriegsstrategie das schönste Dorf im Reiche in seine Bestandteile. Da Schöneiche im dritten Satz noch mal kurzzeitig Oberwasser bekam (23:25), musste im vierten Satz noch mal eine Demonstration her. Mit 25:15 zeigten die Potsdamer Senioren, dass sie nicht nur bestäubungstechnisch über unglaubliches Potenzial verfügen.
Zossen kannte uns bisher nur in ersatzgeschwächter Notbesetzung und gewann damals 3:2 - da war also noch eine Rechnung offen. Die Devise für dieses Spiel lautete also frei nach Kaiser Wilhelm II (ja, den kennen einige von uns noch persönlich): "Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht". Nachdem wir in einem umkäpften ersten Satz zwei Satzbälle abwehren und unseren ersten eigenen nutzen konnten, war die Entscheidung gefallen. Mit 25:13 wurde Zossen anschließend in eigener Halle vollkommen vernichtet. Gary hatte sich vorgenommen, erst die Bälle und danach die weiblichen Fans zu nageln - ein löbliches Vorhaben, das wir, kollegial wie wir sind, natürlich unterstützten. Block und Feldabwehr (wir wollten es selbst kaum glauben) wurden für die Zossener nahezu unbezwingbar. Wir spritzten nur so vor Spielfreude und jeder durfte mal einen versenken, der eine mit Härte, der andere eher mit Gefühl, und auch ab und zu außen anwichsen war uns vielfach vergönnt. Nebenbei sei erwähnt, dass wir auch noch Volleyball gespielt haben.
Mit 3:0 wurde Zossen geplündert und gebrandschatzt und um Wilhelm II zu beruhigen, wir haben so gespielt, "dass es niemals wieder ein Zossener wagt, einen USV'ler scheel anzusehen."

4 Kommentare:

  1. Was für ein hirnampotierter Beitrag. Applaus für so viel rhetorischen Schwachsinn.

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  2. Vielen Dank. So viel Lob aus erlesener Feder gibt uns neuen Auftrieb für die vor uns liegenden Aufgaben.

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  3. Immer wieder eine Freude eure Berichte zu lesen. Glückwunsch zum Erfolg. Weiter so... besonders mit den Berichten schreiben :)

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  4. Amüsant geschrieben, Vfh Style. Ich feier eure Spielberichte hart.

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