Dienstag, 24. November 2015

Der Tag, an dem die "Dorfschulzen" mit dem "Unfallwagen" kamen

Die metaphorische Kabinenzuweisung (siehe Überschrift) schien für einige Gästespieler tatsächlich eine intellektuelle Hürde dargestellt zu haben - stark verwirrte und unterhopfte Spieler wurden angeblich noch am Montag in den Kataomben im heiligen Tempelbezirk zu Golm gesichtet -, aber spätestens nach dem Ende des Spieltages war wohl auch dem Team aus Prieros klar, dass die prophetische Bezeichnung als "Unfallwagen" durchaus gerechtfertigt war - trotz des 3:2 Sieges über Schulzendorf.
Der Umstand, dass wir uns diesmal mit Außenangreifern bewerfen konnten, war an sich noch kein Qualitätskriterium, aber warum nicht mal nach der Devise "viel hilft viel" handeln. Von Beginn an konfrontierten wir den Gegner - und überraschten uns selbst - mit starker Feldabwehr, so dass wir als neutrale Beobachter der Szenerie konstatieren mussten, dass wir die bessere Mannschaft waren. Dass sich das zu den Satzendständen nicht auf der Anzeigetafel widerspiegelte, lag wohl am unsachgemäßen Gebrauch des Anzeigesystems durch die spielfreie Mannschaft - sie behaupteten aber steif und fest, Abitur zu haben. Der Endstand von 1:3 aus unserer Sicht zeigte uns mal wieder deutlich: das Abitur ist auch nicht mehr das, was es mal war. Dank unseres inflationär erscheinenden Aufgebots konnten wir im nächsten Spiel gleich drei komplett ausgeruhte Spieler auf's Feld schicken, die auch gleich frischen Wind - in Marcis Fall müsste man "frisch" durch "oral abgestanden" ersetzen - in die Partie brachten. Woran es genau lag, konnte niemand so genau erklären - wahrscheinlich am Bälle rüberwerfen -, aber nach dem ersten Satz glich der sich selbst als "PKW" bezeichnende Tabellendritte mehr einem Schrottpresseendprodukt. Da sich der zweite Satz ähnlich gestaltete, wurden auf der Ersatzbank bereits die ersten Castings für "Die Ludolfs" durchgeführt, so dass im dritten Satz dann jeder mal probearbeiten durfte. Ob man den Einsatz des "authentischsten Gimli" als Regenerationsmaßnahme, bzw. als das "Erwachen der Macht", oder als Höhepunkt der Demütigung des Gegners sehen möchte, sei dahingestellt, jedenfalls machte das Spiel so viel Spaß, dass wir glatt noch einen vierten Satz als Zugabe bekamen. Der Vorteil des doch recht einseitigen Spielverlaufs war offenkundig auditiver Natur - pseudolustig intonierte Sprüche der clownesken Spielrandfigur blieben die Ausnahme. Am Ende stand ein verdienter 3:1 Erfolg und die Erkenntnis, der USV findet sich langsam.

Freitag, 13. November 2015

Die Lutscher in Lauerstellung

Ob man bei einem Blick auf die Tabelle von einer komfortablen Ausgangssituation sprechen kann, ist wohl von der Perspektive abhängig. Dass es der USV auf den ersten Flachetappen - böse Zungen sehen darin eine Metapher für "weniger anspruchsvolle Gegner" - vermieden hat, Führungsarbeit zu leisten und sich dafür im hinteren Teil des Feldes im Windschatten versteckt hat, ist möglicherweise ein Resultat der akribischen Analyse des Streckenprofils. Jetzt, da es in die höheren Regionen der Tabelle geht, möchte sich der USV natürlich etwas weiter vorne im Feld positionieren, um den entscheidenen Antritt am Schlussanstieg nicht zu verpassen. Um am ersten Anstieg nicht gleich abgehängt zu werden, wurden beim donnerstäglichen Abschlusstraining die schwersten Spieler (Nowi völlig entsetzt zu Basti: "Du hast ja noch mehr Bauch als ich!") aus dem Kader für Samstag entfernt. Damit soll der altersbedingte Mangel an Athletik durch Gewichtsreduktion kompensiert werden.

Montag, 9. November 2015

Spätrömische Dekadenz beim Training

Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein, dass es in letzter Zeit zu einer vernachlässigten Glorifizierung und verbalen Ästhetisierung der letzten Spieltage gekommen ist. Entweder waren die USV Ergebnisse so überragend, dass eine Verherrlichung die Einführung des "USVlativs" - die Steigerungsform des Superlativs - erfordern und damit eine Revolution in der deutschen Sprache hervorrufen würde, oder der Chefpropagandist war einfach nur im Urlaub. Die momentane Tabellensituation lässt ja fast beide Optionen als wahrscheinlich gelten.
Die angespannte Personalsituation der letzten beiden Spieltage hat sich aufgrund der Rückkher mehrerer Verletzter deutlich entspannt. Ebenso haben die Anzeigen in etablierten (Volley)Ballmagazinen wie der "FHM" und dem Playboy" eine solche Resonanz gehabt, dass inzwischen Erstaufnahmelager für neue Spieler errichtet werden mussten - zum Glück haben wir genug Hallenkapazitäten. Allerdings wirkt sich dies auch auf das Training aus, so dass der obligatorische Erwärmungsfussball, der vor einigen Monaten noch eine straffe Konditionseinheit war, inzwischen verstärkt technische Qualitäten verlangt. So haben sich Strafraumszenen von der verklärten Westernromantik des einsamen Cowboys zu tummultartigen Schlachtszenen aus Herr der Ringe gewandelt - Pawel wurde sogar schon für die Kategorie "authentischster Gimli" nominiert.