Sonntag, 11. November 2012

Zeitspiel

Der Spieltag gegen die Sportfreunde und den SV Wusterhausen stand unter einem enormen Zeitdruck. Es ist zwar noch nicht so weit, dass uns die Spieler unter der Hand wegsterben, aber verschiedene Verpflichtungen drohten den ohnehin "ökonomischen" Kader weiter zu reduzieren. Umso ärgerlicher war es, dass zunächst die Sortfreunde einen sicheren 2:0 Vorsprung in den Tiereak retteten (diesen auch noch verloren), und dann auch noch der Schiedsrichterbeobachter die Spielpause unnötig verlängerte. Gegen die Sportfreunde Brandenburg konnten wir zwar noch einen adäquaten Kader aufbieten, mussten aber das Spiel schnell über die Bühne bringen, um gegen Wusterhausen nicht mit drei Zuspielern auf dem Feld stehen zu müssen. Glücklicherweise waren die Sportfreunde ein dankbares Opfer, das die Zeichen der Zeit erkannte und sich in Resignation ob ihrer schwachen Annahme und dem indirekt proportionalen Verhältnis von mannschaftlichem Frieden und Eigenfehlerquote, wobei letztere einen konjunkturellen Aufschwung erlebte, ergab. 
Im Spiel gegen Wusterhausen waren wir dann nur noch zu acht, weil Rosi den Zug nach Nirgendwo nehmen musste, und auch Marci nur ein begrenzter Zeitrahmen zur Verfügung stand. Um im Notfall während des Spiels das System umstellen zu können, spielten wir (weiter) ohne Libero, so dass wir mit Tobi und Lucky immerhin noch zwei grandiose Wechseloptionen hatten, Thomas erbte die Außenposition von Rosi. Ob der VFH hoffte, dass sich Wusterhausen ähnlich solidarisch verhalten und devot die drei Sätze abschenken würde, geht aus den Quellen nicht eindeutig hervor, zumindest lässt der Mangel an Spielkultur indes erahnen, dass man das Spiel nicht so ganz erst nahm. Als dann auch noch der erste Satz mit 27:25 verloren ging, waren die Exkremente am Rauchen. Mit etwas mehr Engagement und deutlich erkennbarem Destruktionswillen ging es nun, immer mit einem Auge die Uhr im Blick, an die Demontage des Gegners, wobei vor allem der Block und die Feldabwehr zwei äußerst verlässliche und gut harmonierende Spielelemente darstellten. Die ohnehin stabile Annahme erlaubte es, den Schnellangriff für den Gegner stets unberechenbar und latent bedrohlich zu halten, so dass unsere Außen sich häufig nur mit einem Doppelblockfragment auseinandersetzen mussten. Letzten konnten wir unseren Zeitplan auf die Minuten genau einhalten und siegten auch im zweiten Spiel sicher, musten aber einen Satz als Tribut unserer mangelnden Leistungsbereitschaft opfern.

3 Kommentare:

  1. Na Georg, man aber wohl konstatieren, dass das Spiel ohne Libero für den Gegner gefährlicher zu sein scheint, oder? Die Statistik zeigt folgende Erkenntnis:

    Mit Libero: 17:9 Sätze bei einer Niederlage
    Ohne Libero: 12:2 Satze alles gewonnen

    Mal sehen wie die Statistik sich nächste Woche entwickelt?! ;-)

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  2. na wir spielen doch auch nur ohne libero, wenn wir es uns wirklic leisten können!marci

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  3. Heute fiel es mir echt schwer, zwischen Realität und darstellender Ironie zu unterscheiden. Wurst, ich war ja dabei.

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