Donnerstag, 1. Oktober 2015

Favoritenrolle elegant vermieden

Dass die Brandenburgliga ein sehr viel härtres Pflaster als die "emotionskastrierte" Regionalliga ist, musste - nachdem Werder bereits am vergangenen Wochenende ordentlich auf die ... ähh, Kauleiste bekommen hatte - nun auch Energie Cottbus konstatieren, das nach seiner 1:3 Auftaktniederlage gegen Blau Weiß Brandenburg im ersten Satz gegen das Schwarze Ballett mit 25:15 unter die Räder kam. Es mag wohl ein Anflug von Sentimentalität gewesen sein ("Unvermögen" klingt einfach zu ehrlich), der uns dazu veranlasste, eine deutliche Führung ("uneinholbarer Vorsprung" ist angesichts des Ausgangs des Satzes nicht ganz passend) in einen knappen Rückstand umzuwandeln und damit einen sicheren Sieg nach dem Motto "Wenn wir jetzt schon so loslegen, was gibt es dann noch in der zweiten Saisonhälfte zu tun" in eine moralisch vertretbare Niederlage umzumünzen. So konnten die Lausitzer, deren Erstaunen sich zumeist in der Formulierung "Sowas wird hier gepfiffen?" seinen Ausdruck fand - ein deutlicher Hinweis für in der Regionalliga vernächlissigte Sanktionierung technischer Unzulänglichkeiten - doch noch etwas Zählbares mit nach Hause nehmen.
Brandenburg wurde der erwartet unangenehme Gegner. Mit Kampf und Krampf gelang es uns, den ersten Satz gerade noch so zu unseren Gunsten zu entscheiden. Der zweite Satz brachte quasi schon die Vorentscheidung ... im Kampf um den "meistsanktionierten Spieler". Dabei mussten die Brandenburger demütig erkennen, dass ein Sven Förster in der dargebotenen Leistung cholerischer Ekstase lediglich unteres Niveau besitzt. Es ist aber auch schwer eine rote Karte zu vermeiden, wenn man vor lauter "sachlicher Schiedsrichterkritik" den gelben Karton gar nicht mitbekommt. Nachdem Brandenburg den Satzausgleich geschenkt bekommen hatte, verlief der dritte Satz ähnlich eng wie der erste - glücklicherweise auch mit dem gleichen Ergebnis. Dass sogar der kleinste Zuspieler der Liga (wenn nicht gar der Welt) einen Block gegen unseren Außenangriff holte, beweist, wie überragend Brandenburg an diesem Tag war und wie stark die Leistung des USV Potsdam II einzuschätzen ist. Am Ende stand ein hochverdienter 3:1 Sieg, der in Anbetracht der Tatsache, dass sich unser Annahmeriegel am Sonntag erst kennengelernt hat, gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.


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