Montag, 4. Februar 2013

Ein Mythos wird enträtselt

Die wohl bedeutendste Erkenntnis dieses Spieltages - die Verifizierung eines lange umstrittenen Mythos - gelang unserem Mustafa, der mit einer beeindruckenden Blockquote gegen Lindow-Gransee deutlich untermauerte, dass Sex vor dem Spiel leistungssteigernd wirkt. Inwiefern der VFH diese Erkenntnis für die nächsten Spiele in einer teambildende Maßnahme umsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Nachdem Lindow-Gransee in einer qualitativ hochwertigen Formation antrat, die Elsterwerda in knapp über einer Stunde mit 3:0 förmlich demontierte, und damit das Prädikat "Kanonenfutter" dezent an die Elsterstädter weiterreichte, waren wir entsprechend gewarnt und motiviert, uns mit einem Gegner zu messen, der ein interessantes Spiel versprach. Anders als Elsterwerda, die in ihren ersten beiden Sätzen keinen Block gegen Lindow-Gransee holten, entschieden wir uns bewusst, dieses Spielelement unserem taktischen Repertoire hinzuzufügen - eine durchaus sinnvolle Entscheidung. Es entwickelte sich ein intensives Spiel auf hohem Niveau, in dem der VFH zeigte, dass er, sofern er denn einen praktischen Nutzen darin sieht und entsprechend gewillt ist, konsequent und konzentriert, ohne große Eigenfehler über einen längeren Zeitraum diesen ästhetischen Rückschlagsport beherrscht. Die jungen brandenburger Auswahlspieler kamen ob dieser soliden und kompakten Block- und Feldabwehrleistung, gepaart mit kompromisslosen Gegenangriffen an ihre spielerischen Grenzen. Dass ihnen diese natürlich auch noch brühwarm verbal von den bei uns dafür zuständigen Stellen aufs Brot geschmiert wurden, gab ihnen wohl den Rest. Die souveräne und beeindruckende Leistung führte zu zwei deutlichen Satzgewinnen, 25:19 und 25:17. Obwohl der dritte Satz mit 25:23 am Ende knapper wurde als nötig, war weniger eine Konzentrationsfrage, als vielmehr das Ergebnis eines nicht nachlassenden starken Gegners, der sich das Lob an dieser Stelle redlich verdient hat, war es doch eines der bisher wenigen Spiele der Saison, für die man sich auch gerne mal einen Sonntag um die Ohren schlägt.
Elsterwerda, denen im ersten Spiel der Schriftzug "Kanonenfutter" überdeutlich auf die Stirn tätoviert wurde, bestätigte gleich im ersten Satz eindrucksvoll, warum sich Tätowierungen so schwer entfernen lassen. Nach dem überlegenen 25:13 Erfolg im ersten Satz wurden nun auf der Ersatzbank Kaffee und Kuchen gereicht. Die 24minütige Kaffeepause, die im Protokoll mit dem despektierlichen Zahlenverhältnis von 22:25 aus unserer Sicht vermerkt wurde, hatten wir uns nach vier guten Sätzen in Folge aber auch redlich verdient. Dass Elsterwerda nun gar mit 25:11 unter die Räder kam, tat uns fast schon ein wenig leid und wir stellten uns die Frage, ob man einen Tabellendritten so dermaßen vorführen dürfte. Nach reiflicher Überlegung und intensiver Diskussion dieser Frage, die sich bis zum 19:24 aus unserer Sicht im vierten Satz hinzog - so ist das eben, wenn jeder seinen Senf dazu geben darf, Demokratie eben - wurde diese Frage mit einem klaren "Ja" beantwortet. Erneut war es Mustafa, der durch starke Aufschläge entscheidenden Anteil daran hatte, dass wir den Tiebreak vorerst vermieden und den Ausgleich wieder hergestellt hatten. Mit einem überzeugenden 30:28 war der letztlich verdiente 3:1 Erfolg zementiert.

PS: Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass ich einen Spieltag ausgelassen habe. Das lliegt daran, dass jedes Wort, das man ihm widmet, Potenzial für das "Unwort des Jahres" hätte - und das wäre eindeutig zu viel der Ehre. Um die damit verbundene Frage gleich zu beantworten: "Ja, so schlecht!" Unter dem Strich blieben zwei 3:1 Siege gegen Wusterhausen und die Sportfreunde aus Brandenburg - nicht mehr, aber glücklicherweise auch nicht weniger..

2 Kommentare:

  1. Sehr schön, sehr schön! Ohne noch selbstbeweihräuchernder als sonst sowieso schon wirken zu wollen, so finde ich, wäre doch der erstmalige Einsatz einer Pyroshow im Ultrablock in der Rexpils-Arena durchaus noch erwähnenswert gewesen! Im Übrigen habe ich Muskelkater im Oberkiefer, was weniger an den leckeren Mettbrötchen als vielmehr am Wundblasen der Vuvuzela gelegen haben dürfte.. Wie dem auch sei, ich hatte jedenfalls einen sehr schönen Sonntag, wobei sich das Kommen spätestens nach den ersten 10 gespielten Ballwechseln mit dem despektierlichen Kopfschütteln der Lindow-Mutter aus dem Gästeblock bereits gelohnt hatte! ;)

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  2. An dieser Stelle nochmal einen großen Lob an den Support der VFH-Ultras und deren Choreo! Das war mindestens Bundesliga-Niveau. Genauso wie der Schokokuchen :)

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