Montag, 28. September 2009

Marci "Null" - VFH "Zwei"

"Zusammengekehrt das Gerümpel des Landes", so lässt sich in etwa der Zustand unserer Mittelblocker beschreiben, die gegen Wittenberg spielen mussten ... der eine im fiebrigen Dilyrium und der andere mit gebrochener Rippe. Zumindest konnten wir Wittenberg das gesamte Spiel über glaubhaft machen, dass unsere Mittelblocker ein bedrohliches Angriffspotenzial darstellen, das es durch einen Block zu unterbinden galt. Unsere Außenangreifer, die zwangsläufig die Hauptlast unseres Angriffs trugen, zeigten sich einmal mehr als sehr zuverlässig und variabel.
Die erlebnishistorische "Kreuzigungsgruppe" aus dem "Nagelstudio" in Golm begann den ersten Satz mit rigoros druckvollem Spiel, so dass sich der Gastgeber unversehens mit 7:15 im Hintertreffen fand. Obwohl Wittenberg noch einmal Moral zeigte und auf 17:19 heran kam, ließ sich das "Schwarze Ballett" kein Ei mehr gegen das Schienbein nageln. Mit 25:19 war das Kreuz, an welches wir unseren Gegner im übertragenen Sinne ja schlagen wollten, schon mal fertig. Nach dem Motto "Schuster bleib bei deinen Balken", ging es an den zweiten Satz, den wir in ähnlich soveräner Manier meisterten. Mit dem erneuten 25:19 hatte Wittenberg quasi schonmal ein Probeliegen auf unserer Holzkonstruktion gewonnen.
Leider erwies sich das Einschlagen der Nägel als etwas problematisch, denn bei uns war plötzlich der Holzwurm drin. Lochfrass in der Konzentration und vor allem eine erhebliche Reduktion der wittenberger Eigenfehler machten uns das Leben schwer. Unsere Bemühungen, den Rückstand zu verkürzen, scheiterten allzu oft an uns selbst, so dass wir den Satz nach einem 10:16 Rückstand schon relativ früh abhakten und uns mental auf den nächsten Durchgang einstellten. Zumindest waren wir mit dem 16:25 noch "Schneider raus" ... apropos: Schneider muss nach seiner sonntäglichen Beihilfe zum merkel'schen Machterhalt bei uns erstmal zu Kreuze kriechen. Im vierten Satz hatten wir unsere Konzantration weitgehend wieder gefunden, aber so langsam machte sich die Kondition bemerkbar. Nur keinen fünften Satz. Anders als die Durchgänge zuvor, war dieser Satz ständig eng und hart umkämpft. Beim Stand von 23:24 wehrten wir einen Satzball ab und holten uns nach einem erfolgreichen Block den ersten Matchball. Dass Schulle diesen Aufschlag wie ein Bekloppter über das Netz feuerte und den Annahmespieler fast in Fetzen riss, war zwar überraschend, aber auch irgendwie schön. Damit waren nun auch die Nägel eingeschlagen und unser Gesamtkunstwerk, das legendäre "Kreuz von Wittenberg", wird nun für ewig in die Analen der VFH Geschichte eingehen.
PS: Meine kurzen Aufschläge hinters Netz waren nicht taktisch ... mit der kaputten Rippe konnte ich nicht doller.

2 Kommentare:

  1. Respekt für die witzigen und krativen Berichte. Bin zwar kein Potsdamfan und schon gar nicht VfH ;-), aber komme immer gern auf Eure Seite, um die Berichte zu lesen. Mach weiter so, Autor, dann komm ich immer wieder.

    AntwortenLöschen
  2. Vielen Dank, ich werde mich bemühen, weiterhin so kreativ zu sein ... und: wer kein Fan des VFH ist, kann ja noch einer werden ;)
    In diesem Sinne, bis zum nächsten mal

    AntwortenLöschen