Dienstag, 17. November 2009

Geben ist seliger denn nehmen

Man muss es schon fast als Blasphemie bezeichnen, dass die Waldstädter am vergangenen Samstag nicht das devote Verhalten an den Tag legten, dass man von ihnen angesichts der Ehre, im einzig wahren Volleyballtempel Potsdams gegen Gottgleiche spielen zu dürfen, erwartete. Dass die Herätiker letztlich den Sieg davon trugen, lag ursächlich an den besseren Aufgaben und an der überragenden Angriffsleistung ihres Diagonalspielers. Die Versagensangst, die man zum Teil bei aufmerksamen Geruchsproben von der gegnerischen Netzseite förmlich riechen konnte, manifestierte sich in einem fast schon ermüdend langweiligen Passspiel auf die Außenpositionen, wobei in jedem Pass das leichte Vibrieren einer zaghaft verzweifelten Hoffnung mitschwang, der Angreifer möge diesen Ball doch bitte bei uns unterbringen ... das gelang ihnen auch mitunter ... häufiger. Allein die Tatsache, dass sogar Nowi einen Block holte - ob man das als Herabwürdigung der gegnerischen Angriffsleistung oder defizitäre Blockarbeit unseres Zuspielers interpretieren möchte, ist dem geneigten Leser überlassen - offenbarte die fast schon dramatischen Zustände der gegnerischen Psyche. Der mit 3:0 deutlich zu hoch ausgefallene Sieg der Waldstädter - wer das Spiel gesehen hat wird bestätigen, dass es durchaus auch 0:3 (für uns) hätte ausgehen können - geht indes in Ordnung, wollen wir doch nicht den vorweihnachlichen Frieden in dieser emotional so labilen Mannschaft durch eine Niederlage gegen eine Mannschaft, gegen die man schon aufgrund der folgenden propagandistischen Verbalvernichtung nicht verlieren darf, stören. Wir freuen uns auf's Rückspiel ... versteckt schonmal eure Eier!

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