Sonntag, 3. Oktober 2010

Es riecht nach Leiche in Schöneiche

Es ist ja nicht so, dass wir nicht vorher bescheid gesagt hätten ... deshalb überraschte es uns ein wenig, als wir nach Schöneiche kamen, und noch immer keine Gräber ausgehoben waren. Nachdem wir in der Umkleidekabine noch schnell das obligatorische Schaf geschächtet und roh verspeist hatten, machten wir uns daran, unsere Blutrunst an der Heimmannschaft auszuleben.
Der erste Satz der Saison lief etwas holprig an, ein 3:8 Rückstand in der Anfangsphase war eine beständige Hypothek, die wir zwar beim 15:15 wieder egalisiert hatten, doch eine erneute Phase suboptimaler Spielkultur ließ Schöneiche beim Stand von 22:17 schon an den Satzerfolg glauben. Das Problem war nur, dass Schöneiche nicht gegen irgendeine Mannschaft spielte ... kurz, das Raptorenrudel aus Golm zerfetzte die aufkommende Euphorie und Siegesgewissheit binnen Sekunden. Mit 26:24 übergab man dem geknickten Gastgeber eine Denksportaufgabe für die Satzpause. Im zweiten Satz gelang Schöneiche der spielerisch unverdiente, und vom Schiedsrichter maßgeblich mit beeinflusste Satzausgleich ... gut, als VFH sollte man auch einen 18:13 Vorsprung nicht aus der Hand geben und in einer Position nicht zehn Punkte in Folge abgeben. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Apropos Schiedsrichter: Die triefende Platzwunde am Kopf, die sich der Schöneicher Angreifer zuzog, nachdem er den Ball von Andreas' Block auf seinen Kopf gedonnert bekam, von wo aus das Spielgerät ins Aus sprang, hätte ein Schiedsrichter schonmal als Indiz für eine Berührung ansehen können, stattdessen aber den Punkt Schöneiche zu geben und mir noch die gelbe Karte, weil ich ruhige und sachliche Kritik an dieser Entscheidung geäußert habe, halte ich für etwas übertrieben und leicht unpassend. Wie dem auch sei ... 1:0 in puncto "meistsanktionierter Spieler"!
Die Sätze 2 und 3 waren eine Demütigung für Schöneiche, eine Demontage nach allen Regeln der Spielkunst, ein absolutes Debakel und eine spielerische Offenbarung. Die Ergebnisse (25:19 und 25:13) hätten noch deutlicher ausfallen können, wenn der VFH nicht in seiner Gnade wenigstens noch den Anstand gehabt hätte, der "schönsten Leiche im Reiche" die ehrerbietende Totenruhe zu gönnen. Dass man danach eiligst begann, unschöne und wenig stilvolle Massengräber auszuheben, war ein Verdienst der wenig vorausschauenden Spielvorbereitung ... das hätte man alles schon früher machen können!
Das Spiel gegen Hohen Neuendorf war wenig spektakulär, der Gegner einfach nicht in der Lage, Paroli zu bieten, so dass der VFH eher rumdümpelte und mit wenig ansehnlicher spielerischer Leistung zu einem ungefährdeten 3:0 kam. Da das gefühlte Gardemaß des Gegners aus dem Norden Berlins gefühlte 1,80m nicht überschritt, hätte man von einem Aufstand der Zwerge sprechen können, wenn es denn zum "aufstehen" gekommen wäre ... so gab es nicht mal etwas zum Niederschlagen. Symbolisch dafür steht der skurilste Punkt des Spieltages - ein Punkt, der so nie hätte fallen dürfen: Nowi wehrt den Ball ab, Georg spielt den Ball zu und Tom haut ihn rein. Ich denke, da ist kein weiterer Kommentar nötig.
Fazit: ein schönes Spiel, zwei verdiente Siege, vier Punkte, eine (un)verdiente gelbe Karte = ein Kasten und die finanziell eher schwierige Frage: Wer verlängert Schulle und Marci ihren Aufenthalt in Mallorca?

1 Kommentar:

  1. fein fein die herren...
    @georg: haste dir wohl nach zwei schlappen in der Titelvergabe für die saison was vorgenommen ;) sehr geil
    Mutze

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